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Mittwoch, 1. November 2006

Die Toleranz der Religionen

Dieter Nuhr, ein beliebter und beachteter Comedy – Künstler sagte in einer TV – Sendung sinngemäß, Religionen sind immer dann tolerant wenn sie nicht in Machtpositionen sind.

Dieser Satz brachte mich zum Nachdenken. Und ich glaube, er ist richtig. Jede Religion, die einen Absolutheitsanspruch stellt darf sich Toleranz auch gar nicht leisten, wenn sie es sich leisten kann, sie sich nicht zu leisten. Als das Christentum aufkam hielt es sich bedeckt in Rom. Als es an der Macht war zerstörte es die Tempel und Reliquien der römischen Götter. Beim Islam war das kein Deut‘ anders. Auch das Judentum verfuhr so. Obwohl die Sachlage hier noch anders und mehr intern bezogen war.

Auch in Ländern die keine explizieten Glaubenskriege führten, kam es nicht selten vor das die Besiegten die Götter, den Glauben der Sieger ganz oder teilweise übernahmen oder integrierten in Ihrem Glauben. Es steht zu vermuten daß Ähnlichkeiten und Parallelen in den Religionen zum Teil daher ihre Ursache haben. Meines Erachtens bezieht sich das auch auf alt- wie auch neutestamentalische Religionsaspekte. Doch das ein anderes Mal.

Toleranz in der Religion? Wo gibt es das? Die umfangreichste Toleranz können sich wohl die Esoteriker auf die Fahnen schreiben. Nicht weil sie so hochentwickelt und vom göttlichen Prinzip, welcher Götter auch immer, durchdrungen ist. Nein, weil das Grundprinzip der Esoterik, das Wirrwarr aus allen Religionen das beste und dem Menschen bequemste zu ziehen, einfach erfordert. Ausserdem werden mit Esoterik Milliarden umgesetzt. Und je toleranter die Inhalte je größer der mögliche Kundenkreis.

Die in Deutschland vertretenen Buchreligionen Christentum und Islam geben sich zum Teil auch wesentlich toleranter als ihre Lehren sind. Gelegentlich jedoch blitzt die Toleranzgrenze kurz aber kräftig vor. Es gibt unzählige Beispiele auch hier in Deutschland wo dies in den letzten 30 Jahren der Fall war. Und, es ist zunehmend. Toleranz wird anscheinend auch immer mehr von den "Andersgläubigen" erwartet statt diese selbst zu zeigen. Ich mag mich irren, glaube aber das dem nicht so ist.

Und Tolerant wie ich nun mal bin, <--(Achtung Ironie), überprüfte ich auch meinen Glauben auf Toleranz. Die Anwort ist "Jein". Na Klasse.

Nein mein Glaube ist nicht tolerant. Nicht tolerant wenn es um die Einflußnahme eines fremden Glaubens auf meinen Dunstkreis geht. Denn das würde bedeuten dem fremden Glauben Raum einräumen den meine Götter inne haben. Der durch meinen Glauben abgedeckt wird. Ja er ist tolerant gegenüber dem Glauben anderer, jedoch bezogen auf deren Dunstkreis.

Der heidnische Glaube Asatru ist ein Glaube der personenbezogen ist. und sich ausschließlich an den "Herd" richtet. Das bedeutet welchem Glauben ein anderer "Herd" nachfolgt ist für den Eigenen völlig unerheblich. Der Begriff Herd steht für Haus oder Familie oder auch Sippe Gemeinschaft oder ähnliche auf einander mehr oder weniger angewiesene "Lebensgemeinschaft"

Toleranz bei Absolutistischen Religionen ist wenn, dann nur reine Zweckmäßigkeit bis "bessere" Zeiten kommen. Was ich aber ausdrücklich zu betonen Wünsche stelle ich hier nicht die persönliche Toleranzgrenze Einzelner in Frage sondern ausschließlich die Toleranzfähigkeit der Religionen allgemein.

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