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Samstag, 30. April 2011

Glaubenssache - Gartenarbeit

Asatru – Traum und Wirklichkeit


Oder, Ein Asatru ist auch nur ein Mensch

Oder, Auch ein Asatru muss selber arbeiten, lernen, erfahren.

Sehr häufig kommt es vor das Menschen die in einen *neuen*, in einen anderen Glauben konvertieren denken, von nun an geht alles von alleine. Man wird gesund, ist automatsch klüger, weiß alles besser. Ein Christ sündigt nicht mehr, ein Moslem findet nur noch Frauen schön die weit möglichst verschleiert sind. Ein Buddhist schlägt nicht mehr nach einer Mücke die ihn ärgert. Und ein Asatru weiß augenblicklich alles über die Natur und die Magie.


Tja – das gibt ein böses Erwachen


Wenn ich konvertiere, einen anderen Glauben annehme dann drückt das aus, das ich meine Überzeugungen berichtige, einige auswechsle aber sicher bedeutet es nicht das ich klüger, besser, weiser, sauberer, heiliger, natürlicher, oder sonst irgendwas bin. Nein, es bedeutet das ich meinem Leben neue Werte hinzufüge alte behalte oder entsprechend anpasse, und einige entferne. Es bedeutet ich will an mir arbeiten. Und das bedeutet eben Arbeit. Ich muss die Dinge inhaltlich lernen die mir Wert und Wichtig geworden sind.


Auch ein Christ kann eine gesunde Einstellung zur Natur haben und eine Tulpe in der Wüste zum blühen zu bringen. Auch wenn die Bibel lehrt die Natur sei dem Menschen untertan, was dem Asatru als Blödsinn erscheint und doch ist es möglich das dieser eine Rose nicht von einem Gänseblümchen zu unterscheiden vermag.


Ich wuchs in Berlin auf meine Kontakte zur Natur bestanden im Fussball spielen auf dem Rasen, Baden am Wannsee und Ein Platz für Tiere, einer TV – Natur Dokumentation mit Prof. Dr. Grimzschek . Achja und mit 8 Jahren ein Urlaub auf dem Bauernhof.


Als ich mit etwa 40 Jahren bewusst war, ich bin Anhänger der alten Sitte wusste ich nichts von Natur Pflanzen, Ernten, Sähen, von saurer Erde, Mutterboden usw.

Als ich mir Ende April 2009 einen Garten zulegte war das immer noch dasselbe Wissen. Zwar hatte ich schon mal ein Amulett geweiht, zwar hatte ich schon lange Wege zu Fuß und mit dem Rad hinter mir durch Wald und Wiesen geführte Straßen. Zwar hatte ich einiges über die germanischen Ahnen gelesen und viele Dinge gelernt die für so manchen Asatru Bedeutung haben. Doc h von Flora und Fauna, auch in unseren Landen wusste ich immer noch wenig. Weder wusste ich Was, Wann, Wo, Wie zu pflanzen zu pflegen zu ernten ist. Noch hatte ich eine Ahnung wie schwer die dazugehörigen Arbeiten sind. Nicht mal einen Hauch von Ahnung hatte ich.

Ich bin jetzt im dritten Jahr meines Gartens. Ich weiß immer noch sehr, sehr wenig. Ich lerne immer noch täglich dazu. Ich musste etliche Ideen verschieben oder verwerfen weil sie einfach so nicht funktionieren wie ich mir das dachte. Und was die körperliche Arbeit betrifft kann diese die ganz schön beanspruchen wenn du bereits über 50 bist und eben die Zipperlein durch frühere berufliche Tätigkeiten eben keine Zipperlein mehr sind. Dennoch die Freude etwas wachsen zu sehen, etwas zu hegen, zu pflegen und zu ernten was man selbst zur Aussaat brachte oder pflanzte. Diese Freude ist durch nichts zu ersetzen. Sie hebt die Anstrengung nicht auf. Sie macht sie uch nicht weniger aber sie gibt eben der Anstrengung weit mehr als nur einen Sinn.


Das geschieht nicht weil man Asatru ist. Nein das geschieht auch wenn du Christ, Moslem, Buddhist bist. Als Asatru siehst du das nur verstärkter in der Sinnigkeit ein Teil dessen zu sein was du tust. Und die Verbindung zu den Göttern wird dir vielleicht auch über diesen Weg bewusst.

Wenn ich im Garten umgrabe, verfluche ich meinen geschändeten Rücken, ärgere mich über Blasen an den Händen, seufze wenn ich mich verletze, schimpfe wenn mich Insekten beißen oder stechen, wenn Werkzeuge brechen. Ich genieße es wenn ich auf der Gartenterrasse sitze ein Rataskör vom Baum durch den Garten flitzt auf dem Weg zum baum des Nachbargartens oder Schmetterlinge auf meinen Blumen landen oder wie dieses Jahr erstmals ein Entenpaar auf meinem Gartenteich landen indem auch Frösche ihren Nachwuchs zeugen. Dann, genau dann spüre ich eins zu sein mit der Natur auch wenn ich dabei auf der Terrasse sitze meinen Kaffee schlürfe und zum Wasserlassen ein WC benutze.

Ein Asatru sein macht dich weder zu einem besseren Menschen, noch befähigt es dich Magie an zu wenden (ein Umstand den Esoteriker gerne verbreiten wenn man nur an die Esoterik glaubt) und ebenso macht es dich nicht zum Fachmann für Natur oder gar altes Wissen über Pflanzen aller Art. Deine Einstellungen werden dadurch unterstützt der Wille sich darauf zu konzentrieren das mag alles sein. Jedenfalls war das ein Verstärker, ein Motivator für mich. Doch lernen musste und muss ich immer noch durch lesen ausprobieren erfahren. Und während ich hier sitze und schreibe entspannt sich mein Rücken und der Schmerz verschwindet und ich werde gleich wieder mich dem umgraben widmen immer in dem Bewusstsein das Leben das mich durchfließt auch in dem Boden ist den ich bearbeite. Und das wir beide Teile der Schöpfung sind die durch die Götter in welcher Form auch immer Frucht zu tragen in der Lage ist.

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