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Mittwoch, 4. April 2007

Wenn der Glaube den Charakter formt - oder - wenn die Religion den Charakter nachhaltig beeinflusst

Wenn der Glaube den Charakter formt oder wenn die Religion den Charakter nachhaltig beeinflusst.
Zwei Formulierungen die unterschiedliche Betrachtungsweisen derselben Sache darstellen. Ist das wirklich so? Oder liegen hier zwei Grundverschiedene Aussagen vor zu zwei unterschiedlichen Dingen? Wie so oft, ist beides richtig und in einander fließend.

Erstmal sind beide Aussagen, insbesondere gemeinsam getroffen sehr suggestiv, soll heißen... sie wurden von einem bestimmten Standpunkt aus getroffen. Und sie sind auch so gemeint.

Einen Glauben zu haben ist ja grundsätzlich nicht schlecht sondern gut, weil dem Menschen hilfreich die Welt zu verstehen. Es ist seine persönliche Beziehung zu dem was er göttlich nennt. Wenn sich aus diesem Glauben auch charakterliche Stärke, was unter anderem bedeutet.. Kontinuität im Leben, entwickelt so ist das m. E. etwas erstrebenswertes. Gläubige Menschen sind nicht selten bescheiden in ihrem Wesen, versuchen nicht viel zu gelten vor den Massen. Gehen mit ihrem Glauben nicht hausieren und bieten ihn feil wie Marktschreier.

Der Glaube allein schafft keinen Charakter. Das halte ich für ausgeschlossen. Doch er kann die Charaktereigenschaften potenzieren oder ausgraben. Er kann die negativen helfen zu kontrollieren und zu kanalisieren.

Bei der Religion ist das anders gelagert. Glaube ist ja, wie ich schon verschiedentlich festgehalten habein anderen Artikeln dieses Blogs, die persönliche Bindung zu dem was man göttlich nennt. Während Religion in gemeinschaftliche Zwänge geführter Glaube ist.

Charakter der aus der Religion geformt ist will eben diese Religion propagieren, vorantreiben einsetzen inthronisieren oder was auch immer. Er dient allein ihren Zielen. Schafft also eine Art Sklavencharakter. Aber auch gleichzeitig erhebt er sich selbst dabei zur eigenen Göttlichkeit.

Dieses Phänomen ist in allen Religionen an zu treffen. Von den Buddhisten bis zu den Zeugen, ob Buddhisten, Christen, Heiden, Hindus, Juden oder Moslems.

Wobei ich allerdings sagen muss das bei den Heiden ich das nur von wenigen und nur vom Hörensagen kenne.

Bei den Buddhisten und Hindus ist es eine reine Vermutung meinerseits, bin mir aber sicher daß es das auch unter denen geben mag. Bei den Anhängern des Islam ist es anhand bestimmter Verhaltensweisen einiger Mullahs die sich besonders gerne hervortun aber auch einiger einfacher Anhänger einfach offensichtlich.

Real erlebt habe ich es nur bei Christen oder solchen die sich als Christen benannten. Das nun zu werten ist meine Sache nicht. Aber, Ich habe eben einige unter einigen Christen erlebt die in einer Charakterform sich präsentierten die verachtender nicht sein kann.

Ursache ist ein Denkfehler der mir in einem Zeitraum von mehr als 25 Jahren immer wieder begegnete.

Jene die ich meine gehen davon aus das der Gott der Bibel der einzige Gott ist, bis hierhin o.K., auch wenn ich was anderes glaube. Wenn sie sich zu ihrem Gott bekennen, ihn als ihren Herrn annehmen werden sie vor ihm gerecht, gerechtfertigt, Vergebung ihrer Schuld usw.. für mich seltsam, aber o.K., auch das ist eine Sache was man unter Glauben zuordnen kann. Aber, und hier kommt m.E. ein massiver Denkfehler.. Wenn ich nun gerecht bin vor Gott, dann müssen ja alle die nicht dasselbe glauben wie ich, vor Gott nicht gerecht sein... und, wenn ich das weiter denke .. nicht Kinder Gottes nicht reinen Herzens ...immer noch in Sünde lebend.. verloren des Satans Beute *Schmunzel* aber so denken die tatsächlich. Und wenn man dann das mit bestimmten Bibelsprüchen identifiziert wie zum Beispiel.. "Laßt die Toten ihre Toten begraben" wer aber die Liebe (die liebe Gottes ist hier gemeint) nicht hat der ist wie ein tönendes Gefäß....." Dann wird nachvollziehbar das diese sich als Auserwählte und allen anderen Überlegen ansehen. Denn keiner vermag die Bibel zu verstehen als die, die im Geiste leben. Diese billige Ausrede wird dann gern hin zu gezogen wenn du ihnen anhand der Bibel persönliche Fehler nachweisen kannst. Und ich meine nachweisen, nicht nur eine Meinung äußern.

Dieses Prinzip ist aber nicht allein bestimmten Religionen vorbehalten bei weitem nicht. Es ist eine rein menschliche Erscheinung der eigenen Selbstüberschätzung.

Es gibt das bei allen radikalen seien sie religiös oder auch politisch oder philosophisch orientiert.
Das alles findet sich wunderbar wider in einem Schulbuch der 10. Klasse der ehemaligen Ostzone.

Dort fand ich den Spruch: "Der Sozialismus ist vollkommen weil er Wahr ist " oder man kann auch sagen ich kenne Gottes Willen weil ich ja ihm gehorsam bin, oder ich kann auch sagen ich bin ein Gott weil ich das glaube. *Schmunzel* Wunschdenken, Realität, und die Möglichkeiten Realitäten zu schaffen sind drei verschiedene Dinge aber das ist ein anderes Thema.

Jedenfalls auf Grund dieses Denkfehlers legen diese Leute eine Menschenverachtende Arroganz an den Tag die narzisstischer nicht sein könnte.

Ein weiser Mann umschrieb das mal wie folgt.

Die Religion sollte niemals den Charakter formen, sie sollte bestenfalls die Bedingungen schaffen das der Glaube den Charakter zu stärken vermag.

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