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Sonntag, 23. Dezember 2007

Asatru als ein missionarischer Glaube?


Das Christentum missioniert überall auf der Welt.
Der Islam missioniert in beinahe ebenso großem Ausmaße.
Auch der Buddhismus zeigt starke missionarische Aktivitäten.
Selbst der Hinduismus ist nicht frei davon.


Sollten die Asatru, sollten dann nicht auch alle heidnischen Religionen und Glaubensvarianten starke missionarische Aktivitäten entwickeln? Sind nicht Christentum und Islam groß geworden und weltweit verbreitet durch den Missionseifer ihrer Anhänger? Sind missionarische Religionen glaubwurdiger, besser, wahrhaftiger?


Beweisen Erfolge in der Mission nicht den besseren Glauben? Insbesondere gegenüber den "primitiven und archaischen" Heidenglauben?


Hat das Christentum nicht ganz Europa und den amerikanischen Doppelkontinent missioniert und Teile Afrikas? Hat nicht der Islam ganz Vorderasien und große Teile Afrikas missioniert und auch in Europa Glaubensenklaven? Auch wenden sich nicht viele Europäer, Amerikaner. Menschen aus aller Welt den in Ostasien vorherrschenden Buddhismus zu?


Mission in der Religion. Zitat aus Wikipedia: Eine missionierende Religion ist eine Religion die ihre Botschaft aktiv verbreitet. Mission (v. lat.: missio) bedeutet (Aus-)Sendung (übertragen Auftrag).


Eine missionierende Religion glaubt sich berufen, Nichtgläubige und Andersgläubige zu überzeugen und sie in die betreffende Religion aufzunehmen. Diese Berufung basiert regelmäßig auf dem Anspruch der alleinigen Vertretung einer behaupteten universellen Wahrheit. Mission geschieht heute vorwiegend als Werbung durch Predigten, Vorträge, Verbreitung von Schriften, Hausbesuche und durch moderne Massenmedien.


Nun hat die Sache einen kleinen Haken der Buddhismus sieht sich nicht als allein selig machende Religion. Ja nicht mal so wirklich als Religion sondern vielmehr als eine mögliche Weltanschauung aber, eben ohne Absolutheitsanspruch auf die einzig existierende Wahrheit.


Bleiben also nur das Christentum und der Islam als missionarische Religion mit Absolutheitsanspruchen auf die letzte Wahrheit.


Wobei ich selbst den Eindruck habe das es bei den Moslems nur um zwei Punkte, wenn auch wesentliche Unterscheidungspunkte zum Christentum geht wo dieser Absolutheitsanspruch greift.


Zitat aus
www.ahmadiyya.de/islam/glaubensartikel-des-islam/glaubensartikel-des-islam.html
Muslime glauben an einen einzigen Gott. Die Einheit Gottes bedeutet, daß Gott eins ist in Seiner Person, eins in Seinen Attributen und eins in Seinen Werken. Gott ist der Schöpfer und Herr aller Welten. Er allein gibt das Leben und er allein nimmt es wieder weg. Alle anderen Wesen, seien es Engel oder Menschen, sind Seine Geschöpfe. Alles hat Er aus dem Nichts erschaffen und, so es Ihm gefällt, wird Er alles wieder in das Nichts zuruckkehren lassen. Alle Reformatoren und Propheten waren Seine Diener, und keiner von ihnen besaß göttliche Krafte. Zitat Ende


Der Islam lehrt, daß es eine Beleidigung Gottes ist, zu glauben, daß Er Sich in Menschen oder in Götzenbildern verkörpert, oder daß Er zeugt oder gezeugt wird. Gott ist allmachtig, d.h. Er kann alles tun, was Er will, und ist nur an Sein eigenes Versprechen gebunden. Er ist das allerhochste Wesen und besitzt alle vollkommenen Attribute.


Niemals verändert Er Sich, keine Seiner Attribute und keine Seiner Wesenszuge ruhen. Er ist in den Himmeln wie auch auf Erden, ist nahe und doch fern. Er hört, Er sieht und Er weiß alles und kennt jedes Ding. Doch für Sein Hören, Sehen, Wissen und Kennen bedarf Er keinerlei Mittel wie wir sie brauchen. Er ist Ewig und wird Ewig bleiben.


Der Anspruch des alleinigen Gottes den auch die Christen fur sich erheben. Eben das der Gott Israels der Gott Abrahams der einzige Gott ist und alle anderen Götzen und Dämonen. Auf eben diesen Gott berufen sich ja die Christen und die Muslime. Auch wenn es Christen gibt die das bestreiten und Allah mit einem, heidnischen in der Gegend vormals verehrten Mondgott gleich setzen.


Zitat aus dem sachsischen Taufgelobnis


Orginaltext
Forsachistu diabolae?
et respondet: ec forsacho diabolae.
end allum diobolgeldae?
respondet: end ec forsacho allum diobolgeldae.
end allum dioboles wercum?
respondet: end ec forsacho allum dioboles wercum and wordum, Thunaer ende Wôden ende Saxnôte ende allum thêm unholdum, thê hira genôtas sint.
Gelobistu in got alamehtigan fadaer?
ec gelôbo in got alamehtigan fadaer.
Gelobistu in Crist, godes suno?
ec gelôbo in Crist, gotes suno.
Gelobistu in halogan gast?
ec gelôbo in hâlogan gâst.


Übersetzung
Sagst du dem Teufel ab?
ich schwöre dem Teufel ab.
und allem Teufelsdienst?
und ich schwöre allem Teufelsdienst ab.
und allen Teufelswerken?
und ich schwöre allen Teufels-Werken und Worten ab, Thunaer und Wôden und Saxnôte und allen Dämonen, die ihre Genossen sind.
Glaubst du an Gott, den allmachtigen Vater?
ich glaube an Gott, den allmächtigen Vater.
Glaubst du an Christus, Gottes Sohn?
ich glaube an Christus, Gottes Sohn.
Glaubst du an (den) Heiligen Geist?
ich glaube an (den) Heiligen Geist
Quelle: www.Wikipedia.de


Die Christen bezeichnen also schon von früh an alle anderen Götter ob sie ihnen bekannt sind oder auch nicht grundsätzlich als Dämonen und Teufelswerk. Eine Aussage die der Bibel, also ihrer Glaubensgrundlage vollkommen widerspricht Vergleiche hierzu
( http://ordensbruderis.blogspot-F)


Wobei noch an zu merken ist daß, das Wort "Gelobistu" nicht wirklich mit "glaubst du an" zu übersetzen ist sondern besser mit "Gelobest du in", was bedeutet eben nicht, den Glauben allein zu wechseln sondern sein Vertauen eben nicht mehr in die alten Götter zu legen sondern in den Christengott. Die Verteufelung der alten Götter ist allein eine kreative Variante der katholischen Kirche die aber eben bis in die heutige Christenheit greift und von dieser übernommen wurde.


Zitat: Wie die Etymologie zeigt, geht neuhochdeutsch glauben (an) zuruck auf althochdeutsch gilouben (in) .... (Bernhard Meier, Die Religion der Germanen, C. H. Beckverlag 2003)


Denn Das AT erkennt sehr wohl die Existenz anderer Gotter an.


Doch zurück zur Missionierung.


Missionierung organisiert und offiziell abgesegnet von den jeweiligen Führern dieser Religionen betreiben also nur die beiden, ich will mal sagen Weiterführungen, von mir aus auch Erfüllungen der ursprünglichen Religion an den Gott Israels. Der selbst nicht missionarisch ist weil er in seinem Selbstverstandnis ethnisch beschränkt ist.


Den heidnischen Religionen, zu denen eben alle gehören die nicht auf die Buchreligionen Christentum, Islam, Judentum zuruck zu führen sind. Stellt sich die Frage eines Absolutheitsanspruch erst gar nicht. Oder als einzig selig machende Wahrheit. Sie erheben ja nicht mal den Anspruch als ein Weg von vielen anderen wie in der Philosophie des Buddhismus. Der Heide glaubt an die Götter als real existierende Lebensform auf einer hoheren Ebene der Existenz (wissenschaftlich ausgedruckt) Wie andere diese Götter nun namentlich nennen ist dem Heiden für sich vollkommen gleichgültig im Bezug auf seinen Glauben. Denn die Inhalte des Glaubens aller heidnischen Religionen haben nahezu die gleichen Grundwerte. Natur, Familie, Sippe. Das sich einbringen fur diese als Teil des Ganzen.


Das Selbstverstandnis aller heidnischen Religionen bezieht sich also auf das eigene Umfeld nicht aber auf ferne Gefilde, anderer Länder anderen Menschen. Also Nichtmissionarisch. Ist also dem Asatru oder andere Heiden von Mission ab zu raten?


Das Bedurfnis der Missionierung ist gar nicht gegeben, weil zum einen der Absolutheitsanspruch fehlt und zum anderen die Existenz von Göttern nicht beschränkt ist auf die einem selbst bekannten Götter. Man geht einfach mit Selbstverständlichkeit davon aus das andere Menschen ihre Gotter haben. So wie sie ihre Sitten und Gebräuche achtet so achtet man ihren Glauben.


Damit meine ich nicht, wie einst die Annahme der Gebrüder Grimm, insbesondere Jacob Grimm, deren wir die Aufzeichnung zahlreicher dt. Märchen verdanken das alle Götter ob nun die nordischen Asen und Wanen mit denen der Griechen und Römer, die ja nahezu tatsachlich identisch sind, gleich zu setzen sind. (vergl. Die Religion der Germanen von Bernhard Maier C.H. Beck Verlag, Kapitel: Hohe und niedere Mythologie) Und nur durch Namen und regional bedingte Einflusse Veränderungen erfahren haben, oder wie die viele Esoteriker indisch angehaucht annehmen das alles von einem Urgott und/oder einer Urgottin ausgeht und alle anderen Götter nur Aspekte des einen sind und ähnliche Theorien. Nein der Grundgedanke ist das die ihre eigenen Götter anrufen. Ob die nun tatsachlich mit den eigenen irgendwelche Gleichheiten, Bindungen oder Verträge haben ist dabei in keinster Weise von Bedeutung.


Es ist also fest zu stellen das Heidentum wo auch immer ist keine missionarische Religion oder Glaube der missionieren will. Was aber nicht bedeutet das es ein Fehler ist seinen Glauben zu bekennen, oder wie manche Christen es formulieren "ein Zeugnis zu sein¡".
Das "Zeugnis des Heiden ist nicht wie das der meisten Christen die erzählen wie toll doch ihr Gott ist und was er alles getan haben soll in ihrem Leben. Sondern ein leben der Werte und Überzeugungen und Traditionen. Dies zeugt dem anderen die Gotter des Menschen.


Und wenn es ihn interessiert wird er fragen... Welchen Göttern opferst du?. Und nicht welchem Gott dienst du?


Ein weiser Mann sagte mal: Lebe so das du vor deinem gewissen und deinen Gottern bestehen kannst.


Das bedeutet nichts anderes als selbst die Verantwortung fur sich und sein tun ubernehmen und sie nicht auf irgend einen Gott zu wälzen.

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