Dogmen/Dogma = feststehender
unumstößlicher Lehrsatz.
Dogmen
in Glaubensfragen, so jedenfalls sagen Kritiker, und das durchaus begründet,
führen zu Hass, Gewalt und Krieg. Und die Geschichte gibt ihnen Recht.
Dogmen
sind also böse respektive schlecht und führen zu unnötigen und sinnlosem Zwist.
Darum haben Heiden, Anhänger der Naturreligionen, Asatru keine Dogmen wie die
Buchreligionen mit ihrem allein seligmachenden Anspruch. Den esokatholischen
Möchtegern-Heidenpapst mal außer Acht lassend
Ich
wag aber mal einen Einwand. Eine Anregung, eine Anregung zur eigenen
Ehrlichkeit.
Auch
ich habe Dogmen. Lehrsätze die ausformuliert sind., die Grundlage , die eine
Grundlage meines Glaubens sind, ohne die meine Glaubenswelt vielleicht nicht
gänzlich zusammenbricht doch ihm großen Schaden zufügen würde und irgendwie kompensiert
werden müssten.
Ein
Dogma ist nicht gleich ein Dogma. Es gilt zu unterscheiden. Ich bin ein Fan von
Differenzierungen, jedenfalls manchmal. Ein Dogma kann für mich eine absolute
Gültigkeit haben. Eine unumstößliche Wahrheit beinhalten. Oder aber das Dogma
erhebt in seiner Ausführung einen allgemein gültigen Anspruch. Einen
sogenannten Absolutheitsanspruch.
Beispiel:
Yeshuda Ben Joseph (Jesus) wird zugeschrieben das er gesagt haben soll: Ich bin
der Weg, die Wahrheit und das Leben…. Dieser Anspruch ist ein Dogma in der so,
allein für sich genommen ist jeder der drei Aussagen ein individuell
auslegbares Dogma. Und wird inzwischen von einigen Christen auch individuell
ausgelegt. Aber der Satz geht ja noch weiter, …. Niemand kommt zum Vater als
durch mich. Jetzt wird es ein absolutes Dogma.
Sollte Yeshuda das wirklich so
formuliert haben. Dann erhebt er den Anspruch die einzig mögliche Schnittstelle
zu sein zwischen der Erbsünde (Dogma) und Gott = (der Absolute, Reine, Gute
usw). (Dogma).
Natürlich
sieht man die Dogmen des Christentums im Zusammenhang als sich ergänzend und
einander tragend. Das ist auch so gewollt.
Nun
auch ich habe Dogmen = Lehrsätze die ich als gegeben erkannt und hingenommen
habe. Und die für mich, für meinen Weg unabdingbar sind.
Beispiel:
Die Götter sind sich selbst bewusste Wesenheiten, deren Fähigkeiten und
Möglichkeiten außerhalb dessen liegt was ein Mensch tatsächlich zu definieren
weiß.
Ohne
dieses Dogma: würde mein Glaube relativ sein, im sprichwörtlichen wie im
tatsächlichen. Ich würde immer noch die gleiche Einstellung haben zur Natur, zu
Monsanto, Nestle, zu Zoologischen Anlagen zu Tittep, Ceta und vielen anderen
Themen. Aber es wäre eine rein philosophische Überzeugung. Meine “guten“ Taten
wären viel egoistischer geprägt, ich sähe mich nicht mehr so sehr als Teil
eines großen Ganzen, meine Grenzen wären enger, mein Selbstwertgefühl weniger.
Die Dogmen,
die in meiner Glaubenswelt unumstößlich sind, sind unumstößlich für mich, nicht
für andere. Nicht mal dann wenn ihr Glaube mit dem meinem kompatibel ist. Das
liegt auch an meinem Glaubensverständnis, eben wie ich glaube verstehe. Wie in
anderen Artikeln schon erwähnt, verstehe ich den Glauben als persönliche Beziehung
zu denen die ich Götter heiße. Und wie jede andere Beziehung kann diese nur
beurteilen wer eben in diese Beziehung eingebunden ist. Als Außenstehender
kannst du, und du und alle andern nur das beurteilen was ich offenbare. Das
kannst du annehmen und glauben oder nicht.
Es ist eine einfache Logik. Wo kein
Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhoben wird kann auch ein Dogma nur
individuell Gültigkeit haben. Daraus ergibt sich natürlich, dass jedweder
Anspruch einer Person auf Alleinvertretungsrecht für was auch immer nicht
haltbar ist. Das wurde in der Zeit als der germanische Glaube noch allseits
praktiziert wurde auch nie erhoben. Die historischen Belege hier auf zuführen
ist müßig und geschenkt.
Nur
eine absolutistische Religion wie die abrahamitischen Religionen erheben einen
absoluten Wahrheitsanspruch der allgemeingültig sein soll. So wie es eben Yeshuda
Ben Josef zugerechnet wird. ICH bin der Weg die Wahrheit und das Leben. Selbst für
einen Gott ist das aus heidnischer Sicht ein unvorstellbarer Affront gegen die anderen
Götter.
Aber
das soll meine Sorge nicht sein.
Ich
habe Dogmen, Lehrsätze die für mich unumstößlich sind. Auf denen mein Glaubensleben,
meine Rituale und mein Denken meine Werte aufbauen. Sie ersetzen mir den
Glauben = die persönliche Beziehung zu den Göttern nicht. Aber sie erden das
drum herum.
Erhobene
allgemeingültige Dogmen die für jedermann zu gelten haben sind wider der Natur
aller paganen Glaubensformen. Wer solche Ansprüche erhebt. Mag sich seine
eigene Religion geformt haben und auch in ihr glücklich werden. Aber es ist
nicht die Weg der Götter denen ich opfere, die ich anrufe. Dogmen sind keine Naturgesetze.
Wer dem widerspricht hat es nicht verstanden und ist zu bemitleiden. Denn ihm
fehlt es an jedwedem Glauben, den hat er durch Dogmen ausgetauscht hat.