Gebete
– Beten – Zwiegespräche mit dem Göttlichen.
Das
Gebet an sich wurde schon vielfach, in wohl allen Glaubens und
Religionsvarianten beschrieben allerdings wüsste ich aus dem Stand weniges an
Literatur über den Sinn und Zweck des Gebetes, dass nicht politisch/religiös
eingefärbt ist. Wikipedia ist hier auch wenig hilfreich.
Art
und Weise – Ziel und Zweck sind wohl unabdingbar miteinander verbunden, das
steht wohl fest über alle Religions- und Glaubensgrenzen hinweg.
Gebet:
ich bezeichne es unvoreingenommen ohne Richtung, ohne bestimmten Bezug als das
Zwiegespräch mit dem Göttlichen. Erst meine persönliche Ausrichtung weist dann
eben ein bestimmtes Ziel aus, macht es zu einem persönlichen Zwiegespräch. Und
dadurch weil es eben ein Zwiegespräch ist. Ist es persönlich, und nimmt somit
jedermann das Recht, des Anderen Gebet, zu kritisieren. Du betest falsch. Oder
wie gerade bei den Muslimen, wo wesentliche Teile des Gebetsablaufes bis auf
das Kleinste vorgeschrieben sind. Eine Handhabung die sich meiner Akzeptanz
komplett entzieht.
Wenn
ich Zwiesprache halte brauche ich ein Gegenüber. Denn ohne ein sich selbst
bewusstes Gegenüber ist es auch auf spiritueller Ebene ein reiner Monolog und
in etwa so sinnig wie mit einem Schneeball eine Feuerwand löschen zu wollen.
Nun
gibt es Menschen die beten zum Universum. Da steht mir erstmal ein Fragezeichen
im Gesicht. Aber auch hier gibt es Menschen die glauben das sich das Universum
seiner selbst bewusst ist. Für mich ist dieser Gedanke weder vorstellbar noch
nachvollziehbar einfach so gar nicht greifbar. Aber es wäre ein Gegenüber und
auch wenn das Universum nie antworten würde (da geh ich einfach mal von aus)
ist es doch ein Zwiegespräch.
Gebet
ist Energie, Magie, Glaube…. Wie immer ich es nun auch bezeichne, ist es doch
eine Kraft die zielgerichtet angewandt wird. Und um empfangen zu werden muss da
hat ein Bewusstsein sein. Ob das Gebet dann tatsächlich ankommt oder gar erhört
wird ist dabei nicht entscheidend.
Gebete
an eine personifizierte Gottheit ist immer eine direkte Ansprache. Ist immer
zielgerichtet. Ein Gebet ist immer auch Zweckbezogen. Nur so… aus Langeweile zu
beten weil es eben gerade Pflichtübung ist??? Ja, ich glaube das es das gibt,
das empfinde ich als, Verunglimpfung der Macht des Gebets. Denn ich glaube das,
das Gebet Macht hat. Gebet als Ausdruck des Glaubens, glaube kann bewirken also
kann Gebet als Ausdruck des Glaubens etwas bewirken, mit erscheint das nur
logisch.
Das Islamische Gebet ist so ein Fall des streng geregelten Gebets
Der Koran schreibt dem Gläubigen das Pflichtgebet zu fünf bestimmten Tageszeiten vor. Man unterscheidet die eigentlichen Pflichtgebete (fard), die keinesfalls unterlassen werden dürfen,
von den sogenannten sunna-Gebeten, die den fard-Gebeten vorangehen oder folgen.
Nafl-Gebete sind vollkommen freiwillige Gebete. Witr ist ein verbindliches
(wadschib) Gebet, das nach dem Nachtgebet verrichtet wird und aus drei
Gebetsabschnitten besteht. Alle Gebete bestehen aus einer bestimmten Anzahl von
Gebetsabschnitten
Preis sei Dir, o Allah, und Lob sei Dir,
und gesegnet ist Dein Name, und hoch erhaben ist Deine Herrschaft, und es gibt
keinen Gott außer Dir.
Am Anfang jedweden muslimischen Gebetes steht
vor allem das Glaubensbekenntnis
Auch
der weitere Inhalt ist in den Pflichtgebeten festgelegt der aber, soweit mir
bekannt, entsprechend erweitert werden kann.
In
solchen Pflichtgebeten fehlt mir dann die persönliche Note die Ansprache aus
dem Bedürfnis. Wenn ich die Pflichtgebete nicht leiste, werden dann meine
persönlichen nicht erhört? Oder gar überhaupt nicht mal gehört?
Im
Christentum liegt die Sache nicht viel anders auch hier gibt es ein
vorgezeichnetes Gebet bestehend aus Bekenntnis, Lobsagung, Bittgebet, und
schließend mit einem weiteren Bekenntnis. Allgemein benannt als das Vater
unser.
Der
Begleittext enthält sogar einen scharfen Angriff Matth.6, 5 -8
, wo Jesus richtig vom Leder zieht und alle Gebete die anders sind respektive
andere Zielsetzungen haben radikal verdammt.
In Lukas 11, 1-4
liest sich das etwas anders. Dort bitten ihn seine Jünger sie doch beten zu
lehren gleich wie Johannes es tat. Hier lässt sich vermuten das gemeint ist,
dieses Gebet zu sprechen wenn man nicht zu beten wisse.
Ich
weiß aber auch dass die Mehrheit der Christen das freie Gebet bevorzugt.
Was
sollen nun diese vorgezeichneten Gebete bringen? Ich vermag es nicht wirklich
zu verstehen, für mich ergibt es einfach keinen Sinn
Wenn
ich von meinem Chef eine Gehaltserhöhung wünsche, soll ich ihm dann Schillers
Bürgschaft vortragen weil er dieses Gedicht mag? Er weiß ja warum ich ihn zu
sprechen wünsche. Wird er mir dann die gewünschte Gehaltserhöhung zubilligen?
Vermutlich eher nicht.
Die
Hindu und die Buddhisten beten sogenannte Mantras, das sind meiner Kenntnis
nach monotone Abfolgen bestimmter laute oder Begriffe/Namen. Diese Mantras
dienen ihnen zu sich selbst zu finden um sich in sich zu vertiefen, ihre
Chakren selbst aus zu richten und ähnliche Dinge, genau bin ich da nicht
informiert.
Alles
ist ja heute vernetzt so das im Heidentum anderer Völker Mantras, entsprechend
angepasst auch Einzug gefunden haben. Beispiel: im Germanischen Heidentum Huldigung an Freya und Frija Erdenmutter Das
sind gesungen Mantras entsprechend europäische germanischer Empfindung.
Jedenfalls empfinde ich das so. Aber Gebete in dem Sinne ? Nein!
Das
Gebet, verstanden als Zwiesprache mit meinem /meinen Gott/Götter sind keine
Mantras. Das Gebet will den Dialog, in der einen oder anderen Form.
Von
mir weiß ich, dass auch das Gebet eine andere Bedeutung hat als wie es mir
beispielsweise von Christen oder Muslimen vermittelt wurde.
Was
bedeutet mir das Gebet?
Ich
hab immer noch ein klein wenig Schwierigkeiten mit dem Wort Gebet. Ob
Elternhaus, Kindergarten, Schule die Gesellschaft in der wie Leben,
ja die Kommunikation allgemein verbindet mit Gebet als das Gespräch mit “dem
einen Gott“ Und natürlich will ich nicht eine Assoziationskette bilden mit
meinem Gebet, an eben diesen Gott der Bibel. Denn zu ihm bete ich nicht, suche
weder seinen Willen noch irgendetwas was er mir zu bieten vermag. Nein, ich
suche das Gespräch zu meinen Göttern.
Ich
selbst benutze für mich, das treffendere Wort der Anrufung, Soll in der Praxis
bedeuten. Ich rufe die Götter an, diese Anrufung ist neutral und kann bedeuten
Bitten Danken lobpreisen was auch immer. Gebet – beten – bitten. Das ist mir
viel zu wenig. Ich erbitte wenig von den Göttern. Allerdings danke ich den
Göttern für so vieles. Was daran liegt das ich bisher auf ein weitgehend gutes
Leben zurück zu blicken vermag. Insbesondere seit ich mir der Götter wirklich
und wahrhaftig bewusst bin. Die Anrufung – das Gebet dient mir also überwiegend
der Danksagung, allgemein und persönlich und der Lobpreisung. Bitten an die
Götter, dann eher für andere um Gesundheit und ein gutes Leben.
Doch
das ist mein persönliches Ding. Viele Glaubensgenossen haben ein anderes und
nicht so tolles Leben und bedürfen auch dem Bittgebet, den Beistand der Götter.
Gerade für die Aktiven bei der Verdandihilfe
vermute ich dergleichen.
Ich
kann also für mich festhalten. Das Gebet ist ein Zwiegespräch mit meinen
Göttern und dient der Erhaltung des Kontakts zwischen mir und der Welt, der
Götter. Für mich ein Teil der Blot. Seltener so zwischendurch. Regelmäßige Morgen-
und Abendgebet sind mir fremd. Vorgeschriebene Texte ebenfalls.
Wie
hältst du es?