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Dienstag, 30. November 2021

Eine religiöse Nebenfrage

 Der Anfang: Angefangen hat es mit etwa 20/21 als ich mir die Frage stellte, Fressen, Saufen, Sex – Ist denn da sonst nichts? Von diesem Punkt aus ging ich viele, viele Wege. Einer war die Frage nach Gott, Götter, dem Göttlichen überhaupt.

 Mit nicht ganz vierzig Jahren hatte ich meinen Glauben gefunden. Und ich hab es mir sicher nicht leicht gemacht. Auch habe ich kein Problem immer mal wieder zu hinterfragen mich, den Glauben und auch die Götter denen ich opfere, der Einfachheit halber, denen ich mich zugewandt habe. Glaube will gelebt sein, erfahren werden, und bedarf keines Kadavergehorsams.

 Meinen Glauben hatte ich also gefunden. Es gab auch keine Zweifel trotz der selbst auferlegten Überprüfungen. Dies geschah nicht, weil da vielleicht doch Zweifel waren oder sind. Nein dies geschieht um nicht Gefahr zu laufen mich irgendwo zu verrennen.  Und, ich tue das genauso in möglichst in allen Dingen.

Das Werden:

Aus einem reichlichen Hinterfragen und Prüfen was es denn so zu Glauben gäbe aus der Vielzahl göttlicher Angebote, bildeten sich natürlich auch Fragen, Fragen die sich irgendwann beantworteten, manche mit dem Erwerb von Wissen. Andere durch gewonnene Überzeugungen, wieder andere durch das Verhalten der jeweiligen Anhänger. Einige wenige Antworten aber ließen sich nicht lösen. Doch waren diese zumeist nur kleine Nebenfragen ohne wirkliche Relevanz für mein Glaubensleben. Aus diesem ganzen Wust von Religionen, Fragen nach dem Göttlichen, eigenen Erkenntnissen sowie erfahrenen Zeugnissen und Bekenntnissen, da blieb eine Frage übrig. Weit über 10 Jahre blieb diese Frage unbeantwortet. Jetzt endlich ist es mir vor einigen Tagen gelungen die Antwort zu finden, zu überprüfen und mehrwegig zu hinterfragen um dann zu einem Ergebnis zu kommen. Die Frage für mich zufriedenstellend zu beantworten.

Die Frage: Warum glauben Christen, was sie glauben?

Der Abschluss:

Diese Frage war jahrelang gegenwärtig, doch eine Antwort die mir echt erschien, die fand ich nie. Ich weiß wohl warum Buddhisten glauben was sie glauben. Ich weiß wohl warum Muslime glauben was sie glauben. Doch keine der gewonnen Erkenntnisse von A – Z war eine Antwort, auf die Frage die immer noch unbeantwortet war. 

Es ist auch immer schwierig bei Millionen unterschiedlicher Menschen eines Glaubens eine allgemeine Antwort zu finden die eben mehrheitlich anwendbar ist. Natürlich wird es immer einige geben auf die, diese Antwort so gar nicht zutrifft. Ich will das auch nicht im Einzelfall in Frage stellen. Der Einzelne spiel hier eher eine untergeordnete Rolle. Es ging mir immer nur um den Christen an sich, unterteilt in zwei Gruppen, die entschiedenen Christen (Freikirchler, Baptisten, Herrenhuther, Pfingstler) und die Organisationsgebundenen z.B. strengen Katholiken, wobei ich die Katholiken genau genommen nicht mal Christen nenne.

Jedenfalls stand immer die Frage im Raum: warum sie glauben, was sie eben glauben.

Man könnte jetzt natürlich fragen: warum konzentriert sich jemand gut zehn Jahre auf eine Frage deren Antwort für den eigenen Glauben völlig unerheblich ist? Die Antwort ist erschreckend einfach. Ich wollte es wissen! Aufgeben war nie eine Option. In solchen Dingen ist Aufgeben nur dann eine Option, wenn ich mir sicher bin keine Lösung zu finden, das geht bei Fragen der Religion und besonders des Glaubens sehr schwierig, jedenfalls bei mir. Auch bin ich mir bewusst das solche Antworten nicht in Stein gemeißelt sind, das kennen eh nur die abrahamitischen Religionen.

Die Antwort die ich fand ist mir nicht einfach so, mal eben eingefallen und dann so akzeptiert. Die Antwort kommt aus Überlegungen, Erfahrungen und Eindrücken, soll heißen die gefundene Antwort ist Kopf, Bauch, Herz geprüft.

Die Antwort:

Es gibt zwei Formulierungen der Antwort, die erste ist die Einfache, die unreflektierte, schnelle Antwort. Die aber eigentlich die zweite ist, weil sie aus der zweiten Antwort der komplexeren zusammengefasst wurde.

Der Christ glaubt was er glaubt, weil er fürchtet es käme, was ihm Angst macht.

Mindestens 1200 Jahre lang zogen die Hölle und Schwefelprediger Landauf und Landab, quer durch Europa und predigten Angst und Schrecken wovor nur das christliche Bekenntnis, die Hinwendung zu diesem Christus bewahren würde. So was bleibt natürlich nicht ohne Folgen. Das brennt sich irgendwann ein. Es ist eine propagandistische Glanzleistung könnte man meinen, Ja könnte man, wäre solch Gebaren nicht zutiefst böse. Und das funktioniert noch heute gut. Siehe das Hinweisen der Regierung und ihrer Versallen das die Schuld an Corona Welle allein durch die Ungeimpften zu verantworten ist. Diese dürfen dann die Anfeindungen der Geimpften aushalten.

Genauso arbeiteten die Missionare in Europa. Bestes Beispiel Radegast König der Friesen, und das sächsische Taufgelöbnis. Angst und Schrecken, Horrorszenarien wurden gebildet. Dazu kam eine, zugegebenermaßen geschickte Politik und das Fehlen jeglichen Unrechtsbewusstseins, war man doch im göttlichen Auftrag unterwegs. Natürlich hatte das auch rückwärtsgewandte Folgen. Der Missionar fing an den Mist, den er verzapfte, selbst zu glauben. Siehe das Mittelalter und seine Auswüchse. Die Angst vor dem was kommen sollte wurde allumfassend.

Und so ist die Antwort dann: der Christ glaubt was er glaubt, weil er fürchtet es käme was ihm Angst macht.

Zu dieser Antwort die ich fand gehören noch viele weitere Erkenntnisse und Erfahrungen, die ich aber aus persönlichen und Datenschutzgründen für mich behalte, jedoch bestätigen sie ausnahmslos meine hier beschriebene Antwort.

Montag, 29. November 2021

Meine Edda

 

Meine Edda

Die Eddas eine Sammlung von Götterdichtung, Liedern, Sprüchen Epen.Vom Anbeginn bis zum Ende und ein Stück weit darüber hinaus.Ohnewirklichen Anfang und ohne wirkliches Ende. Beides ist offen.

 Meine Edda, aus allen Eddas,- was kann ich lernen, was erfahren, was bringt mich weiter? Das ist meine Edda.

Die Eddas stellen nicht wie Talmud, Bibel und Koran den Anspruch der direkten göttlichen Zuweisung. Die Eddas erheben keinen absolutistischen Anspruch ultimativer Wahrheit.

 Darum aber sind die Eddas heilig, darum das sie dienen wollen, die drei anderen weisen wie wer zu herrschen hat und sind darum Böse. Auch wenn sie nützliche Worte enthalten mögen.

Wenn nun die Eddas nicht absolut sind, wenn sie nicht den Anspruch der ultimativen Wahrheit innehaben, wie erklären sie mir dann die Götter? Und deren Willen. Nun das liegt, nach meinem Verständnis, auch nicht in ihrer Absicht.

Was die Eddas sind, was die wollen, die sie einst aufgeschrieben ist nach zu lesen, zum Beispiel im Vorwort der Edda Übersetzung nach Felix Genzmer 4. Auflage 1997 Eugen Diederichs Verlag ISBN 3-424-01115-0

Was mir aber die Edda ist, das steht hier im folgenden.

Da ich nicht jeden Satz der Edda kommentieren, subtrahieren dividieren will nach geisteswissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen – religiösen, philosophischen psychologischen oder sonstigen Grundlagen, sonst würde dieses ein Buch 10 x dicker als die bebilderteste Kirchen Bibel. Deshalb werde ich nur einzelne Texte ansprechen.

 

Der Seherin Gesicht -         Gehör heisch ich

                                               heilger Sippen

                                               hoher und niedrer

                                               Heimdallssöhne:

                                               du willst, Walvater,

                                               daß wohl ich künde

                                               was alter Mären

                                               der Menschen ich weiß.

 

Wer ist hier angesprochen? Heimdalls Söhne? Wer ist das?

Es sind dies die Nachfahren Heimdalls eines der Götter aus dem Geschlecht der Asen. Walvater, also Odin beauftragte Heimdall in Midgard viele Nachfahren zu zeugen.Diese als Heldenhaft vermutet, in Schlachten bewährt und gefallen als Helden werden nach ihrem Ableben nach Walhall geführt und dort zu leben bis zu Ragnarök wo sie an der Seite der Götter kämpfen. Allerdings werden hier alle Kinder Heimdals angesprochen auch jene die den Strohtod, an Altersschwäche gestorben, erlitten. An alle Menschen will ich meinen, seien sie nun direkte Nachfahren Heimdalls oder Nachfahren von Askr und Embla. Das bedeutet das es mehr als ein Rasse Menschen gibt wobei sich Rasse hier als Geschlechter versteht. So wie es zwei Geschlechter Götter gibt nicht Mann und Frau das ist unerheblich, sondern 2 Geschlechter bezieht sich auf Asen und Wanen. Und da geht es nicht um Schlechter und Besser. Es gibt nicht das bessere Götter Geschlecht und ebenso nicht das bessere oder minderwertigere Menschengeschlecht, sondern nur das andere. Jeder Art Rassenwahn ist hier unangebracht und völlig deplatziert. 

Die Seherin beruft sich auf Odin als Auftraggeber, eben zu künden was sie gesehen. Dann kommt die Erzählung. 

Ich übergreife hier mal um eine lineare Linie zu zeichnen

In Muspelheim der Welt des Feuers schlug Surtr mit seinem Schwert das Funken stoben nach Niflheim der Welt des Eises. Die schmolzen das Eis und aus den Tautropfen erwuchs Ymir jener Riese der Urvater von allen Riesen wurde (Wafthrudnir 31) 

Ich habe keine Ahnung wie genau es sich mit diesem Mythos verhält was wie wahr genau ist. Die Ursachen und Zutaten. Das Wie was wann wo und warum? Ich habe keine Ahnung. Doch was ziehe ich dann daraus?

Ohne Bewegung kein Leben, ohne zusammenarbeitende Komponenten wird nichts entstehen, nicht s geboren nicht s entsteht nichts geschaffen, nichts sein. 

Die Bibel beginnt mit der Schöpfung aus dem Nichts... Die Edda mit den Komponenten zu einer Schöpfung. 1:0 Edda, diese Aufzählung wird nicht weitergeführt.

Mit Ymir entstand auf ähnliche Weise auch ein Gegenstück Audhumbla die Kuh. Von ihren Milchströmen ernährte sich Ymir während Audhumbla salzige Felsen leckte und so Buri aus dem Eise  leckte, erst ein Haar dann den Kopf dann den ganzen Buri. Der Riese mir gebar Kinder aus seinen Achseln und seinen Fersen die gegeneinander rieben. Auch Buri gebar einen Sohn aus sich selbst. Dieser nahme eine Riesin, eine Nachfahrin Ymirs zur Frau. Dies alles geschah vor der Schöpfung unsere Sonnensystems möglicherweise vor der Schöpfung unserer Galaxie. Die Zeit gab es noch nicht. Der Sohn Buris Bor und seine Frau Betsla, sie zeugte und gebaren Odin Vil und We. Die ersten Götter.

Der Seherin Gesicht 3 -

 

                                    Urzeit war es,

                                    da Ymir hauste:

                                    nicht war Sand noch See

                                    noch Salzwogen

                                    nicht Erde unten

                                    noch oben Himmel

                                    Gähnung grundlos,

                                    doch Gras nirgend.

Vor der Erde, vor dem Himmel, vor der Zeit  und zumindest unserem Sonnensystem gab es schon reges Leben. Der Mensch ist als weder Krönung noch die Mitte der Schöpfung sondern ein Teil des Ganzen. Nicht unwichtig aber auch nicht für das Sein zwingend, noch Rechtfertigung für alles was geschieht. wie in anderen Büchern.

Es geht dann weiter um diese Schöpfung, wie ich meine unseres Sonnensystems, Asgards und Midgards sind sogar namentlich aufgeführt. Abs. 4 – 12 Allerdings fehlen her Passagen die durchaus wichtig und selbsterklärend sind. Dies ist in Wafthrudnir 20 ff aufgeführt. Was aber sagt uns das?

So ist Midgard, also die Erde aber auch die anderen Planeten sowie Sonne und Mond nicht aus dem Nichts, oder allein aus Willen und Wort geboren sondern eben aus Ymirs Körper. Im Gegensatz zu anderen bekannten Schöpfungsgeschichten spielt es keine Rolle woraus genau Die Welt gemacht wurde, Sie wurde geschaffen das zählt. Auch wissen wir nicht was Ymir genau war, und doch erfahren wir das er Ursache und Schöpfung aller Riesen nach ihm ist und eben auch Midgards. Und obwohl die Götter die Menschen schufen und auch Midgard, so schufen sie, die Götter alles aus Ymir, die selbst Ursache Ymirs sind, hätte Ymir nicht Audhumblas Milch getrunken. Hätte Sie Buri vielleicht nicht aus dem Eise geleckt und Die Götter hätte es nie gegeben. Die Hauptlehre die wir hier ziehen können ist das Prinzip von Ursache, Grundlage und Ergebnis. Aus Nichts kommt nichts. Jede Schöpfung brauch Grundlage. Den Willen die Tat und Material. Das ist für mich die enthaltene Botschaft. Wille ohne Tat ist gar nichts, Die Tat aber braucht Material um entwickelt zu werden, zu was auch immer.

Die Folgeverse beschreiben viel der Göttergeschichten in kurzen Erwähnungen die umfangreich andernorts niedergelegt sind. Bis hin zu Ragnarök

Ragnarök, Der Seherin Gesicht 35 – 49 umschreibt grob was passieren wird. Was bringt uns dieses Wissen? Alles was geboren wird muss auch sterben. Nichts ist ewig als die Veränderung. Was einen Anfang hat muss auch irgendwann Enden, Platz zu schaffen für das Neue. In Verbindung mit den Mythen Walhalls, Folkwang den Orten denen den Menschen geboten sind nach ihrem leiblichen Tod ist das neue, dass nach Ragnarök kommt ein Trost. Nichts was in die Welt kommt geht gänzlich verloren, es findet sich wieder in neuer Form. Der Tod ist nicht das Ende er ist der Anfang, wenn dann ist der 2. Tod das Ende. Aber meines Erachtens ein bedingtes Ende. Aus den Seelen des 2. Todes erwächst die neue Erde. Das neue Leben. Aber das ist nur meine Vorstellung, für mich sehr beruhigend, ein ewiges Leben dagegen extrem gruselig. 

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Das Hávamál – die Spruchweisheiten

Natürlich weiß ich das gerade die Spruchweisheiten der Edda oft auch ganz  oder teilweise christliche Werte widerspiegeln. Nur ist die Weisheit der Völker kein christlicher Verdienst sondern Deckungen sind jedem Volke der Menschen zu eigen. Viele Erfahrungen der Menschen ob in er norddeutschen Tiefebene, in der mongolischen Savanne, in der arabischen Wüstenei und im afrikanischen Dschungel, im kalten Norden Skandinaviens im brasilianischen Regenwald, oder sonst wo auf der Welt lassen sich nahtlos aneinander knüpfen oder überschneiden sich. Es werden sich immer gleich klingende Weisheiten finden lassen, denn wir alle sind Menschen. Der Glaube ist dabei selten vorrangig. Er findet sich meist in der Ausformulierung wieder. Der Befund aber ist kompatibel und oft sogar identisch. Es   ist nicht Glaube was Volksweisheit vermitteln will sondern Erfahrungen der Ahnen. Also unser Erbe und sollten entsprechend ehrenvoll behandelt werden.

Einige der Sprüche haben einen Bezug in den Mythen der Götter und Menschen, andere im Alltag der Menschen, geboren aus Ethik, Moral und Erfahrungen. Auf Tradition und Erbe.

Das Havamal beginnt mit einer Vorsichtswarnung im Bezug auf das betreten eines fremden Hauses, geht dann direkt weiter mit der rechten Begrüßung des Hauseigners und Gastgebers. Mit einer Vermittlung gastgeberischem Verhalten. Vers 1 – 4!

Ein direkter Bezug findet sich im Waftherrudnirlied in der Edda, Vers 2+6

Im Havamal geht es von Vers 5 und ff um diverse Verhaltensempfehlungen allesamt dem Menschen nützlich. Ohne Gottesbezug wie in der Bibel in den Sprüchen Salomons, wo es fast immer nur mit Gottesbezug geht. Selten um den Menschen. Manche beziehen sich auf das Gastrecht, andere auf das Reisen, bei manchen geht es um das halten von Freundschaften aber auch Selbstschutzempfehlungen die einfach dem Hörer oder Leser nützlich sin d und vor mancherlei Unbill bewahren.

Einige Empfehlungen sind auch tatsächlich mit den Sprüchen Salomons vergleichbar und denen Sinnverwandt. Das liegt aber nicht daran, wie einige Anhänger dieses Wüstengottes behaupten, weil aller Weisheit nur von (ihrem) Gott kommt. Sondern weil die Erfahrungen des Alltags in vielen Völkern, wenn nicht unbedingt identisch, doch aber vergleichbar sind.

Im zweiten Teil des Sittengedichts Die lehren an Loddfafnir ändert sich die Tonart. Sine wird eindringlicher fast fordernd und der Bezug zu biblischen Lehren häuft sich. Es lässt sich bei einigen Aussagen ein Bezug zu den 10 Geboten durchaus herstellen. Nun sind für  die Gläubigen dieser 10 Gebote diese, ihres Gottes Weisung. Für den aber der diesem Gott nicht anhängt sind es weitgehendst Volksweisheiten.

Loddfafnir 9, ….. zum Liebesumgang verleite nie des Anderen Ehefrau. Ein klarer Bezug zum Gebot „du sollst nicht ehebrechen“, Doch dazu braucht es kein Gebot eines Gottes, das dies zu Ärger führt, ja selbst zu Krieg, wissen alle Völker

Natürlich ist zu beachten das diese Weisheiten der damaligen Zeit angepasst waren. Was im Altertum galt, das galt im Mittelalter nicht immer, oder nicht mehr genau so, heute? Heute nun ist einiges ohne eine entsprechende Anpassung so gar nicht mehr Umsetzbar das gilt für die Edda, wo das auch nicht als Problem gesehen wird, ebenso auch für die Bibel wo das zum massiven Problem, ja zu Glaubensfrage selbst. Eben der Unterschied zwischen einer dogmatischen und toten abrahamitischen Religion und einem lebendigen heidnischen Glauben.

Das dritte Sittengedicht ist eindeutig christlich motiviert, durchaus nützlich, wie auch die Sprüche Salomons, nur weil es christlich oder biblisch ist, ist es ja nicht gleich schlecht. Aber eben auch nicht immer nützlich oder wertvoll.

Die Mythologische Bedeutung der Nornen aus meiner Sicht.

 Die drei Nornen Urd, Verdandi und Skuld haben einen, meines Erachtens, viel zu wenig beachteten Wert in der germanischen Mythologie. Oder nein, werden zu wenig wahrgenommen, erst recht im Alltag. Ihrer Bedeutung nicht genug Anerkennung gezollt.

 Die Nornen, drei an der Zahl werden auch als die Schicksalsgöttinnen bezeichnet obwohl sie nicht zu den bekannten Göttergeschlechtern Asen und Wanen gerechnet werden. Ja auch überhaupt nicht als Götter. Es gibt verschiedene Zuordnungen zu den Riesinnen aber auch zu den Alben und Diesen. Ihre Existenz ist mythologisch seit Urzeiten begründet.

 Urd, das Gewordene Dieser Name, einer der Drei symbolisiert eben die Vergangenheit, Sie nimmt unseren Faden auf. Nicht nur dass der Menschen auch das der Götter und der Riesen, eines jeden Leben wahrscheinlich auch der Zwerge Alben ja selbst Tiere möglicherweise auch der Pflanzen und fügen eines Jeden Faden in das Schicksalsgewebe ein. Eine solche (eine der häufigsten Zurechnungen) bedingt aber die Wahrscheinlichkeit das diese drei älter sind als die Götter und Riesen, möglicherweise sogar älter als Surtr oder sogar Niflheim und Muspelheim. So alt wie Yggdrasil? Wer weiß das schon? Ist das wichtig? Für mich nicht.

Verdandi ist die Seiende, die Gegenwart Sie führt den Faden weiter durch das Gewebe unseres Schicksals. Verknüpfend mit unzähligen anderen Schicksalen direkt und indirekt.

Sie führt in weiter bis Skuld ihn aufnimmt und dann schneidet und verknotet. 

In diesem Bewusstsein fragt niemand nach Schuld niemand nach Gut und Böse wie stark dein Faden im Netz ist, dass hängt von dir ab, ist es ein Faden der schnell und unbemerkt raus fault oder hat er viele andere Fäden mit sich verknotet so das ein Stück starkes Gewebe entstanden ist.

Ob wir gut sind oder böse das ist unser Entscheid und unsere Verantwortung doch ist es weder eine Beschränkung noch eine Pflicht für das Tun der Nornen. Sie schulden auch keinem Gott Rechenschaft. Sie tun was sie tun bestenfalls zum Nutzen des Netzgewebes.

Irgendwann meinen sie fertig zu sein und dann kommt Ragnaröck, das danach ist ein neues Gewebe. So jedenfalls verstehe ich es. Das neue Schicksalsgewebe braucht Material, woraus soll es sein was bleibt nach Ragnaröck? Die Prophezeiung sagt Lif und Liftharsir zwei Menschen überleben Ragnaröck auch einige der Götter und so werden aus wenigen alten Fäden ein neues Gewebe entstehen. Ich finde das sehr tröstlich. Aus der Asche des alten formen Menschen Götter und Nornen ein Neues und Besseres. Das ist nicht nur tröstlich, das ist wunderbar das ich Teil der Grundlage des neuen bin. Mehr für sich zu erwarten ist Infam.

Allein darum sind die Nornen mir wichtig und aller Ehren wert.

Sie, die Nornen, werden auch die Vielwissenden genannt, wer das Gewebe des Schicksals baut und pflegt der weiß eben Viel, wirklich viel. Frigg die Gemahlin Odins wird auch oft mit einem Spinnrad dargestellt. In einigen Mythen gilt sie gar als nahezu allwissend, zumindest aber ihrem Gatten an Wissen übertreffend. Viel versteht Odin doch manches noch ist ihm fremd. Würde er sich sonst mit Mimir beraten und hätte der Brunnen, für den er sogar ein Auge gab, sonst eine Bedeutung.

Frigg wird als Trägerin der drei Wesensarten der Nornen in Verbindung gebracht. Eben wegen einer bestimmten mythologischen Symbolik. Ich weiß nicht was da dran ist. Aber auch das ist nicht wichtig hat es doch keinen Einfluss für mich. 

Die Nornen haben auch die Verantwortung die eine Wurzel unter der sie wohnen zu schützen zu pflegen zu gießen. Sie schaffen also den Ausgleich zu Nidhöggr der an der anderen Wurzel nagt und ao den Baum zu Schaden sucht. Wenn sie damit aufhören wird Ragnarök eingeleitet. Das tun oder nicht tun der Nornen ist also gebunden an den Baum Yggdrasil und Allem was War, Ist und Sein wird.

Welch eine Heiligkeit diese Nornen umgibt – So jedenfalls sehe ich das.

In vielen Mythologischen Welten gibt es vergleichbare Gegebenheiten bei den Griechen die Moiren bei den Römern die Parzen, selbst in der Indischen reichhaltigen Mythologie git es Querverweise. Sogar in der Bibel durch die Dreifaltigkeit allerdings geht das schon in die Tiefen diverser Mythen.

Ich sehe in den Nornen aber nicht allein die Weberinnen oder Göttinnen des Schicksals allen Lebens was an sich schon von hoher Heiligkeit ist. Ich sehe sie in allen täglichen Entscheidungen die wir treffen. In Allem was die drei impliziert Tag Nacht und Zwielicht Gut Böse und ohne diesen Beiden. Richtig, Falsch und Neutral.

Die meisten Menschen nehmen nur die Vorder- und die Rückseite einer Münze wahr. kaum einer beachtet den Rand der Münze. Umso mehr wird auf das Für und Wider einer Sache beachtet, kaum oder gar nicht wird eine Dazwischen Beachtung finden. Den Einen ist die Vergangenheit wichtig und die Gegenwart, dem anderen Die Gegenwart und die Zukunft anderen sogar nur das Jetzt und hier allein

Doch wer die Vergangenheit kennt der versteht die Gegenwart und erahnt die Zukunft, und der weiß auch um die Heiligkeit der Nornen.

 Yggdrasil

 Yggdrasil, der Weltenbaum. Soviel Mystik, soviel Mythologie, soviel Magie. Alles durchfließend und Grundlage der Welten.

 Ich bin mir fast sicher das viele, sehr viele Anhänger des Asatru ihre eigene Vorstellung des Weltenbaumes haben. Einige mögen sich decken andere nicht, einige mögen grundverschieden sein. Aber wohl für Alle ist er wohl vermutlich, ausnahmslos von Bedeutung.

Meine Deutung von Yggdrasil 

Ich sehe Yggdrasil nicht wie einen Baum linear von oben nach unten oder rein dreidimensional, Ich sehe ihn eher 5 dimensional lang, breit, tief, zeit , und mystisch/magisch. Nun vermag ich als Mensch nicht wirklich 5-dimensional zu denken. Oder gar zu schauen. Doch vermag diese Einstellung mir das unbegreifbare zu akzeptieren.

Doch ohne Yggdrasil ist Alles nichts, die neun Welten, die Götter, die Nornen. Alles Nichts

Die erste Erwähnung in der bekannten Edda findet sich in der 2. Strophe der Völuspa, also ganz am Anfang

 

…. weis neun Heime,

neun Weltreiche

des hehren Weltenbaums

Wurzeltiefen

 Hier lässt sich als die Quelle finden das alle neun Welten eine direkte Verbindung zum Weltenbaum, zu Yggdrasil. Wenn also alle neun Welten an Yggdrasil hängen dann gehören dazu auch Muspelheim und Niflheim. Beide Welten waren schon vor den ersten Göttern vor allem was kam. Ihr Ursprung ist gänzlich unbekannt.

 Ygg ist aber auch Odin, drasil steht für Sleipnir, das Pferd Odins, Daraus ergibt sich Odin reitet den Weltenbaum. Es lässt sich also im mythologischen Sinne eine Übertragung formulieren. Odin ist der Nornen Spindel, die über den Webstuhl des Weltenbaumes läuft und die Fäden miteinander Verbindet. Und so verbinden sich alle Dinge miteinander. Der menschen und der Götter und der Riesen Schicksal als webendes Werk der Nornen mit den Aktivitäten der Götter Menschen und Riesen in den neun Welten. Alles bedingt einander durch den Weltenbaum.

Wenn ich nun bedenke was Yggdrasil noch alles beinhaltet.

Da sind die drei Wurzeln unter einer die in Asgard liegt steht der Urdbrunnen, von dort pflegen die Nornen den Baum, und dort sitzen die Götter zu Rate. Die zweite hat Mimirs Brunnen welcher mit die Weisheit Odins begründet und die dritte liegt in Helheim. Dort nagt Nidhöggr an der Wurzel und vergiftet den Baum, wären da nicht die Nornen.

Yggdrasil beherbergt noch so einige Tiere, Hirsche , Adler, Eichhorn, Falke und manch anderen niederer und höherer mythologischer und Mystischer Bedeutung. Alles führt am Ende aber zu der Erkenntnis das meines Erachtens Yggdrasil die Grundlage der Vergangenheit Gegenwart und Zukunft, des Seins des Lebens des Todes und der Veränderung ist, war und bleibt. Yggdrasil ist vielleicht auch das Webstück der Nornen?

Nur so ein Gedankengang. 

Ich schließe hier, fürs Erste, ob und wann es weitergeht mit dem Thema Edda wird sich finden. Die Eddas sind nicht die Bibel und nicht der Koran sie sind nicht das Wort der oder der Götter oder des Gottes. Sie sind eine Sammlung von Götterliedern Mythen und Weisheiten. Und sie erdreisten sich nicht des absolutistischen oder der ultimativen Glaubensvorgabe. Der heidnische Glaube ist ein gelebter Glaube der solcher Dinge nicht bedarf.