Ich bin …. (was
auch immer) also muss ich…. (was auch immer)
Wer das lebt,
der ist ein Idiot!
Warum sollte er
ein Idiot sein?
Wer meint: Zu
Sein, weil er tut, was er meint tun zu müssen um zu Sein was zu Sein meint, der
ist nur was er denkt zu Sein aber nicht ist.
Verwirrend? Ja
sogar für mich der dies schreibt. Ich bin mir nicht mal sicher ob das so
richtig formuliert ist was ich sagen will. Also dann eben Stück für Stück-
Statements
werden täglich vielfach abgegeben im Beruf, In der Freizeit im Privaten Umfeld,
im Dialog. Oft und fast überall
Ich bin Christ…
Ich bin Heide Ich bin Atheist – Buddhist, Moslem, Jude… Ich bin schwul,
BDSMler. Ich bin dies
und jenes oder bin dies und jenes nicht. Ich bin nicht Eifersüchtig. Ich bin
kein Nazi aber… usw. usw. usw.
Viele nicht
enden wollende Statements. Das ist auch ok so. Doch sind wir, was wir vorgeben
zu sein?
Immer noch
verwirrend? Ja ich weiß. “Also Butter bei die Fische“
Ich bin Heide!
– Ohne jetzt diese Begrifflichkeit haarklein zu definieren setze ich hier der
Einfachheit wegen einfach mal voraus Heide = Ein Mensch der nicht den
Buchreligionen folgt sondern sich dem Glauben der Ahnen aus vorchristlicher
Zeit in welcher Form und Ausübung verbunden fühlt.
Ich bin Heide -
also muss
ich…. Nee also werde
ich…. Also will
ich… hmm? Nö einen Dreck muss ich, Nix werde ich, und ALSO will
ich ist ein Widerspruch in sich selbst und letztendlich wird das will zum
werde und das werde zum muss. Und schon ist das Dogma
geboren.
Ich bin Heide -
(Buddhist, Christ, Muslime, Atheist, schwul, SMler, asexuell, was auch immer)
und ich bin Organspender – (Blutspender, Rückenmarkspender – spreche mich für /
gegen Organspende, Blutspende, Rückenmarkspende was auch immer aus)
Es ist
unabhängig voneinander, wer was auch immer ist und alles daraus begründet was
er tut. Wenn er das für sich selbst, sich allein entscheidet, das ist völlig
OK. In dem Moment aber in dem er seinen Glauben, seine Neigung, seine
genetische Konstruktion als Grundsache für eine völlig andere Grundsache
benennt erhebt er seine Grundsache zum Dogma.
Dann wird aus
(Ich bin ein Heide darum bin ich Organspender) ganz schnell (wenn du ein Heide
bist musst du Organspender sein) Und das ist dann ein Dogma.
Für dogmatische
Religionen wie die Buch-Religionen mag das vertretbar sein, ja mag es Sinn
ergeben.
Für den Heiden
aber nicht. – Das gilt natürlich andersrum ganz genauso (Ich bin Heide darum spende
ich kein Organ und / oder Rückenmark oder was auch immer. Es bleibt ein Dogma.
In einer
Umfrage innerhalb eines Forums ergaben sich da einige interessante
Feststellungen gerade zu dem Thema Organ/Blut Spende oder Erhalt.
So sind mehr
als Organspender, nach Ableben eingetragen, als Leute die Blutspenden das führt
bei mir zu eigenartigen Gedanken. Zum Glück ist diese Umfrage nicht wirklich repräsentativ.
Und doch. Seine Organe zu spenden, wenn man Tod ist mag vielleicht heroisch
klingen, doch was ist es wirklich? Man ist tot, aus die Maus, Ende Gelände, man
hat keinerlei Anteil mehr daran. Ob dann dieses Organ wirklich passt? Und viele
andere Fragen die ich aus ethischen Gründen nicht benennen mag. Weil ganz
einfach, es alles beschmutzt was der Spender sich gedacht haben mag. Denn es
liegt ganz sicher nicht in meiner Absicht jemanden der dies tut, der seine
Organe spendet oder gar seinen toten Körper der Wissenschaft zur Verfügung
stellt, diese Menschen in irgendeiner Weise darum zu diskreditieren. Andersrum
allerdings erwarte ich dasselbe.
Doch zurück zu
dem was ich befremdlich finde.
Bei den
Blutspendern war die Zahl geringer, Das kann ich nicht nachvollziehen. Eine
Blutspende mag geringer wirken als eine Organspende. Doch tatsächlich ist eine
Blutspende so viel mehr als eine Organspende nach dem Tod.
Die
Organentnahme ist einmalig, ob der Spender das Organ annimmt ist nicht
gesichert, es findet nach meinem Tod statt. Dies ist weder eine besondere Leistung
meinerseits, noch besteht der Hauch einer persönlichen Beeinträchtigung, ich
bin ja bereits tot.
Die Blutspende,
selbst wenn sie finanziell entlohnt wird, birgt Risiken relativ
unwahrscheinliche aber mögliche, und schon vorgekommene. Es braucht Zeit und
Weg. Ist ja nicht so dass man sowas vor der Wohnungstür hat. Anfahrt Abgabe
Rückfahrt, alles braucht Zeit. Wer dem regelmäßig nachgeht spendet Plasma und
Blut in reichlicher Menge und kann so Duzenden das Leben retten. Und nicht ganz
frei von einem Risiko für das eigene Leben.
In meiner Welt
ist der regelmäßige, selbst der gelegentliche Blutspender tausendmal sozialer
in seinem Denken und Tun als ein Organspender. Zumal er eben noch ein Risiko
trägt.
Natürlich sind
hier die Lebendspender ausgenommen. Deren Risiko ist – kann proportional
wesentlich höher liegen
.
Einige gaben an
dies aus dem Glauben heraus zu tun, nun das Argument hatten beide Seiten. Und
beide haben Unrecht. Warum?
Die Organspende
ist von Regierungen und deren Helfern angeleiert worden. Warum. Weil ja die Regierungen
das Beste für die Menschen wollen? Oder weil die Pharmaindustrie daran
Milliarden verdient?
Das ist nur
eine mögliche Antwort von unzähligen anderen die aber zusammenhängend genau das
vermuten lassen was ich hier angeschnitten habe. Dasselbe trifft auf die
Aktivitäten der Regierungen zum Klimawandel zu. Man muss natürlich bereit sein
global und Themen übergreifend zu denken. Und das kann wehtun
.
Das Heidentum
ist nicht dogmatisch, eine allgemeine Begründung auf dem Heidentum basierend
ist einfach nicht möglich. Individuell kann ich sagen, in meinem Glauben, wie
ich ihn lebe begründet sich meine Entscheidung, das wieder ist ok aber zu sagen
…. Ok hier sehe ich ein Problem… was für mich logisch sehen andere nicht
zwingend so und ihnen erscheint beides als dasselbe.
Anmerkung:
Einige meiner Blogs schreibe ich trotz Überlegungen, die auch Tage andauern können,
aus einem spontanen Denken heraus und dann ergeben sich wie hier im Schreiben plötzlich
andere Erkenntnisse die ich dann einarbeite.
Die
Entscheidung; Ja oder Nein zur Organspende ist und bleibt immer das Ergebnis
der eigenen Mischung aus Werte Moral Ethik. Welcher Religion, welche
politischen Ausrichtung, welchem Geschlecht ich angehöre ist dabei im besten
Fall, minimal anteilig an meiner Entscheidungsfindung dafür oder dagegen.
Ich selbst war
über viele Jahre Blutspender mit und ohne Entlohnung, Ich war eingetragen als
Rückenmarksspender. Ich war niemals und werde es wohl auch nie sein
Organspender. Ich werde vermutlich und hoffentlich nie in die Situation kommen,
das mein weiter leben von der Organspende eines Verstorbenen abhängt. Wer weiß?
Vielleicht denk ich ja dann anders, Doch so wie ich mich kenne glaub ich nicht dass
ich dem zustimme.
Glaubensbezug:
Ja ich habe dazu auch einen Glaubensbezug. Doch der Bezug gilt allein und ganz ausschließlich
für mich und ist zu keinem Zeitpunkt oder Umstand zu verallgemeinern.
Moralbezug: Ja
ich kann meinen Entscheid mit MEINER Moral und ebenso MEINER Ethik problemlos
vereinbaren. Mir käme auch nie in den Sinn eine mir gegenläufige Entscheidung
jemand anderes für sein Leben dessen Glauben, Ethik und Moral in Zweifel zu
ziehen. Sollte er dies aber für jedermann also für allgemeingültig behaupten
dann zweifle ich seine Moral schon eher, nein sogar ganz bestimmt an.
Einige der
Kommentare zur Umfrage waren durchaus grenzwertig und hatten leicht dogmatische
Ansätze, Insgesamt aber fand ich die Beiträge durchaus fruchtbar. Und eine
spannende Umfrage die nächstes Mal in seinen Antwortoptionen besser sortiert
ist.