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Samstag, 14. Oktober 2017

Gebet II - Schrei nach Gott





Schrei nach Gott – Ekstase im Glauben




Im vorangegangenen Artikel ging es um das Gebet. Um vorgegebene Gebete als auch um das freie beten. Nicht eingegangen bin ich auf eine Gebetsform die auch unter den Begriff ekstatisches beten fallen könnte. 

Es ist ein … wie sag ich es… grenzwertiges Thema. Klare Grenzen zu ziehen ist nur schwer, bis gar nicht möglich. Selbst eine individuelle Grenzziehung fällt nicht leicht, da die Übergänge schwimmend sind wenn man nicht einen vorgefestigten Standpunkt annimmt. Es ist auch nicht wichtig immer alles in Grenzen zu setzen, vor allem dann wenn man selbst nicht davon betroffen ist.
Ich gehe davon aus das Ekstase im Glauben mehr Ursachen haben kann als es Glaubensformen gibt. Das also verschiedene Ursachen der Ektase in ein und demselben Glauben erfahren werden können. Auch ist es nicht immer leicht emotionelle Ekstase von spiritueller zu trennen, und, ich glaube auch dass dies nicht zwingend notwendig ist. Ich glaube sogar, dass Ekstase, so sie denn nicht ein Spiel ist, eine Art ausgeprägte emotionelle Spiritualität ist und auch als solche erfahren wird. 

Alle Bereiche der Thematik Ekstase im Glauben ab zu handeln würde ein ganzes Buch werden. Ich beschränke mich also auf die Ekstase im Gebet, in der Anrufung. Und hier nochmal gesondert die wie ich sie nenne:

Ekstase der Verzweiflung und Ekstase der Überfüllung – Beide jeweils von der emotionellen als auch spirituellen Seite.

Der Schrei nach Gott, den Göttern, dem Göttlichen aus der Verzweiflung.

Wo fängt das an? Will man es ganz genau nehmen schon bei einem Oh Gott, bei allen Göttern, Jesses und ähnlich gestalteter Stoßseufzer, Überraschungsausdrücken und wann immer es sonst Anwendung findet. Doch außer bei strenggläubigen Christen, mit Verweis auf die 10 Gebote, ich glaub das 2. Gebot wird diesen Stoßseufzern nicht viel Bedeutung beigemessen. Sind sie auch eher ein Ausruf der Überraschung als denn ein wirkliches Stoßgebet.

Doch wenn es dann heißt: “Oh mein Gott, hilf mir!“ oder “Oh ihr Götter Asgards, wo seid ihr?“ Wie auch immer, welche Götter angerufen werden. Dann ist das durchaus ernst gemeint, zumindest in den meisten Fällen. Auch bei Atheisten ist das so in diesem Moment gemeint. Ob es später dann wie auch immer revidiert wird ist dabei unerheblich.

Ein Gebet der Verzweiflung aber ist nochmal eine andere Hausnummer. Hier gibt es dann meist eine längere Vorgeschichte, nicht immer aber doch zumeist. Es wurde gebetet geopfert selbst versucht das Problem zu lösen oder damit klar zu kommen, mit dem jeweiligen Gott gehadert. Wie auch immer und wie lange ist individuell sehr unterschiedlich. Wenn nun aber keinerlei Hilfe erkannt wurde, was nicht bedeuten soll das sie nicht stattfand, aber das ist ein anderes Thema, wenn also man keine Hilfe sieht wächst die Verzweiflung, es kommt zu einem emotionellen Ausbruch und daraus folgend ein  mögliches ekstatisches Gebet. Das ist kein Naturgesetz doch bei Menschen die einem Glauben anhängen ein durchaus nicht seltenes Vorkommen. Auch bei Atheisten ist das nicht wirklich selten in der Verzweiflung. Das Flehen nach göttlicher Hilfe ist ganzeinfach in den Genen festgeschrieben durch unzähliger Generationen des Glaubens. 

Manchmal ist allein schon die Intensivität eines solchen Gebetes eine Befreiung, auch ohne dass ein göttliches Eingreifen zumindest als mögliche Veränderung des Problems vorliegt. Es sind die Emotionen die sich lösen und tatsächlich eine Beruhigung der Seele, wie ich es nenne zur Folge hat. Was wieder zur Folge haben kann, das man eben die göttliche Hilfe wahrnimmt. Das jedoch, ist vom eigenen Erleben abhängig und kann nicht logisch erklärt werden und soll es auch gar nicht. Es ist und bleibt eine Emotionelle Ekstase, ein starker Ausdruck von Gefühlen der sich in eben diesem Hilfeschrei nach dem göttlichen ergießt.

Die spirituelle Ekstase geht noch viel weiter, viel tiefer und ist noch schwerer zu beschreiben, Ich will es dennoch versuchen.

Eine recht plastische Umschreibung findet sich hier: spirituelle Ekstase (nach unten scrollen unter der Überschrift Nachtrag I)

Der dort beschriebene Moment mag Einigen spirituelle Meditation sein, dem Anderen ein gemeinschaftliches Gebet, mir war es als hörte ich viele schreiend jubelnd die Götter anrufend, nach ihnen rufend , sich ihnen hingebend, eins werdend mit allem göttlichen, die Götter erleben. Odins Leidenschaft, Thors Wildheit, Freyrs Fülle, Widars Ruhe, Friggs Umfassung, Freyas Lust, Baldurs Sanftheit Aller Götter Kraft durchfloss mich in dem Moment machtvoll durch alle im Kreis, da war keine Lücke, ich empfing jedenfalls keine. Und dieser Schrei der nicht verbal da war entflog mit Kraft zu den Göttern, nur 1 x in meinem Leben spürte ich solche Kraft zuvor, ohne das ein Wort fiel.

Diese Intensität des Erlebten nährte meine Seele noch einige Monate. Selbst heute nach dreieinhalb Jahren bewegt es mich noch, wo ich darüber schreibe. Obwohl längst neue Erfahrungen mich bewegten. 

Es mir damals das mit ekstatischste Gebet aller Zeiten. Nie war ich, in einer größeren Gemeinschaft, den Göttern, allesamt, so nah.

Mir ist auch völlig unverständlich wie man einen Glauben leben meint zu können ohne spirituelle Gebete außerhalb jeder Ekstase. Die Götter sind voller Leidenschaft in allen ihren Angelegenheiten, wie können sich Menschen dem entziehen? 

Ich behaupte wenn deine Gebete Emotionen und spirituelle Ekstase beanspruchen bist du erstens nicht der Lüge fähig oder sonst einer versteckten Unaufrichtigkeit, Nein, du bist viel mehr echt. Authentizität ist hier der passende Begriff. 

In diesem Sinne Hail, Hail den Asen und Wanen, Hail den Diesen Alben und Zwergen, Hail den Ahnen und euch, Hail dem Leben, Hail auch mir.