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Montag, 30. Juni 2014

Ein Gedicht, mal so zwischendurch

An Tyr und alle Götter

 Saxnot, Tyr, Tiu, Ziu, viele Namen
für einen Gott von unglaublicher Art
Im Kampfe sehr stark, weiß das Schwert zu führen
und zu sprechen weise im Rat 

Ich weihe dir, Tyr, Schwert und Zunge,
daß in der Runde das Rechte auch ich nutzen kann
Nicht falsch im Kampf, doch listenreich;
nicht falsch im Rat, doch treffend allzugleich

 Vorbei die Kämpfe mit dem Schwert,
heute liegt oft in der Rede der Menschen Wert
doch sitzen sie kaum noch gemeinsam am Herd

 Ihr Götter, Odin, Thor, Freya und nicht zuletzt Tyr,
Euch rufen wir, gebet uns Ruhm!
Wenn nicht in der Schwerter Schlacht,
dann dort, wohin wir unsere Worte gebracht.

 © 2006 Andreas G. Wilsdorf

Freitag, 20. Juni 2014

Dogmatismus im Heidentum




Dogmatismus ist lt. Wikipedia Unter einem Dogma (altgr. δόγμα, dógma, Meinung, Lehrsatz Beschluss, Verordnung) versteht man eine feststehende Definition oder eine grundlegende, normative (Lehr-)Meinung, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich festgestellt wird. Insbesondere in der christlichen Theologie wird der Begriff Dogma wertneutral für einen Lehrsatz gebraucht, der, unter Berufung auf göttliche Offenbarung, die Autorität der kirchlichen Gemeinschaft bzw. des kirchlichen Lehramts oder auf besondere Erkenntnisse als wahr und relevant gilt. Die systematische Entfaltung und Interpretation der Dogmen wird Dogmatik genannt.

*Eine feststehende Definition, Lehrsatz, festgestellter, unumstößlicher Wahrheitsanspruch*
Oder einfacher ausgedrückt: Ich bin im Besitz der alleinseligmachenden Wahrheit, Alle anderen lügen oder bestenfalls, irren sich.

Das Leben ist ein Ponyhof! Dies ist eine erkannte Wahrheit, ja nahezu allen Menschen irgendwann bewusst, sie macht zwar nicht selig, doch hilft diese Wahrheit mit ein Stück seinen Weg zu gehen. Ein Christliches Dogma, welches einem Mann mit Namen Jesus als Zitat zugesprochen wird lautet: 

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als durch mich.

Wenn dieser Satz so gesagt wurde und sich keine Fehler eingeschlichen haben die den ganzen Inhalt verändern. Dann ist dieser Satz ein Dogma. Aber, nicht nur ein einfaches Dogma as neben anderen Dogmen besteht weil es sich nicht mit anderen in Kompetenzstreitigkeiten befindet. Nein es ist das ultimative Dogma, dem sich alles und jedes unterordnet, Gleich welche Wichtigkeit es in den Leben der Christen einnimmt. Was sich dem nicht unterordnet ist immer der falsche Weg, führt nicht zu Wahrheit, nicht zum leben und nicht zu Gott.

Und wenn es stimmt, wenn das Dogma die Wahrheit ist dann ist es ein Gotteswort, Menschen mögen Dogmen entwerfen wie sie wollen. Menschen können irren. Aber der Gottesanspruch eines solchen Dogmas beinhaltet einen Absolutheitsanspruch. Denn wenn ich einen Fakt nenne und zeitgleich alle anderen Möglichkeiten ausschließe, erhebe ich meinen Fakt zum absoluten Fakt. Und das die Kirchen, besonders die katholische mehr Dogmen als Bischöfe hat wissen wir Alle.
 
Gibt es nun im Heidentum, im germanischen Heidentum solche Dogmen, Dogmen die annähernd vergleichbar sind?

Nein! Warum nicht? zum Ersten gab es, zumindest im früheren germanischen Heidentum der Altvordern soweit uns heute bekannt ist keinen Absolutheitsanspruch auf Ausschließlichkeit. Auch im neuen Heidentum soweit es sich auf die alten Götter beruft ist dies kein Thema. 

Woran liegt das? Die Götter der germanischen Völker sind weder unsterblich, noch existieren sie ohne Anfang und auch nicht ohne Ende, sie sind nicht allwissend und nicht vollkommen. Diesen Anspruch haben nur die drei abrahamitischen Religionen.

Die Nornen Urd, Verdandi, Skuld, die das Schicksal der Menschen und wohl auch der Götter leiten könnten wohl nahezu unsterblich sein, und vielleicht auch allwissend, keinesfalls aber vollkommen. Odin der wohl älteste der Asen weiss sehr viel, besonders durch Mimir, unendlich mehr als Menschen ermessen können. Aber er ist nicht allwissend, allsehend allhörend, und schon gar nicht unsterblich. Findet Odin doch den Tod bei Ragnarök, ebenso wie Thor Freyr und Tyr und andere Götter. Wenn nun die Götter selbst nicht vollkommen und damit nicht Absolut sind und zum Zweiten es keinen Verhaltenskodex gibt der einen Absolutheitsanspruch stellt. Worauf sollten Dogmen sich dann begründen?

Im germanischen Götterglauben gibt es nicht mal flächendeckende Priesterkasten. Weder zu früheren, alten noch zu neueren sprich heutigen Zeiten. Nicht mangels Personal sondern weil es nur in einigen Gegenden üblich war überhaupt Priester zu bilden. Diese Aufgaben übernahmen in vielen Gegenden der Hausvorstand. Einzelne Teilbereiche wurden zwar von bestimmten Leuten, Sehern, Hexen oder sonst wie von den Göttern gesegneten ausgeübt, doch hatten diese weder Macht über die Menschen noch waren sie in Glaubensfragen Weisungsbefugt. Dogmen schließen sich also automatisch aus. 

Keine Dogmen bedeutet aber nicht das Alles beliebig austauschbar ist Götter, Rituale, Feste, Mythen. Sie sind schon gewissen Gesetzmäßigkeiten unterworfen. Aber keiner würde normal auf die Idee kommen zu sagen, Dieses Ritual muss so und so genau befolgt werden jedwede Änderung sprich Variante ist verboten. Wer das so, und nicht so macht, der macht es falsch und die Götter beachten ihn nicht, sein Opfer ist umsonst seine Anrufung wird nicht erhört. Und wer meint dies dennoch so bestimmen zu müssen, Der hat wirklich ein Problem, entweder mich sich selber oder mit der Selbstbestimmung Anderer Und dem entgegne ich. Mein Glaube ist meine persönliche Beziehung zu den Göttern die ich anrufe denen ich opfere. Wie ich das mache darüber schulde ich niemanden Rechenschaft und niemand soll sich anmaßen den Wert meiner Rituale, Opfer allgemeingültig zu bewerten.

Dienstag, 17. Juni 2014

Heiden vereinigt Euch - Heiden für Toleranz, Fritzlar 14. 06. 2014



Wenn Einer eine Reist tut, dann kann er was erzählen.




Es war eine schöne Zeit, es war eine gute Zeit, es war eine geile Zeit, es war eine aufregende Zeit, Es war eine hohe Zeit, es war eine spirituelle Zeit, es war eine Zeit der Gemeinschaft, der Anrufung, des Gebetes, es war unsere Zeit, es ist unsere Zeit.

Die Anreise

Am Samstagmorgen ging es los, mit dem Rad und Gepäck zum Bahnhof, in den Zug und auf nach Hessen Kassel Bhf, Wabern, dort aussteigen und suchen , ja wie geht es denn nun mit dem Rad Richtung Fritzlar?

Der Wegbeschreibung folgend, dank Googlemaps und mündliches absichern bei den Leute vor Ort, wurde der Weg  ein Leichtes zur Pension. Angekommen bin ich um etwa 10:00 Uhr. Verwirrung, Alles zu, Eingänge verschlossen, teileweise Baustelle. Bin ich hier richtig? Doch dann kommt jemand der gerade abreist und zeigt mir den Seiteneingang hinter der Baustelle, Alles klar. Ich kann erst mal mein Gepäck abladen, einchecken erfolgt später. Ich schwing mich wieder aufs Rad und erkunde den Weg zum Dom, 



Erste Erkundung

Es geht einen Berg rauf, mein lieber Herr Gesangsverein, das zieht sich aber, 2/3 des Berges schaff ich, das letzte Drittel muss ich schieben, nur die Harten kommen in den Garten, denk ich mir so. Dann in der von einer Stadtmauer umfriedeten Stadtmitte ein  zentraler Platz mit Cafe‘s Restaurants einem Brunnen. Ich guck mich um ob den „irgendwas heidenartiges“ anwesend ist, doch nichts ist zu sehen, Ich finde auch nach einer schnellen Nachfrage den kurzen Weg zum Domplatz und stehe auf dem örtlichen Marktplatz dem Denkmal gegenüber ... das Markttreiben und die spielenden Kinder nimmt viel von dem Schrecken und der Abscheu die ich empfand Angesichts des erstmaligen Anblicks. Ich muss dennoch sagen, es tat in der Seele weh. Dann noch fix ein lecker Stück Schafskäse auf dem Markt gekauft und schnabuliert, dann zurück in die Pension und erst mal einchecken. Nach dem Bezug des Zimmers , einer Dusche und Umziehen, wieder auf das Rad und zurück den Berg ein zweites Mal rauf. Das grenzt fast an Sport, Achja alte Männer haben es gerne bequem. Zum Platz mit den Cafes und dem Brunnen, Rad abstellen und umschauen. Oha! Da an dem Tisch, sind das nicht welche , jene ? die gucken dich auch so erkennend an... gehst mal näher. Ahhja die Flyer erkennste, hier biste richtig und der eine den erkennste auch aus dem Forum.



Smalltalk, Wartezeit
Ich setze mich dazu man erzählt sich kleine Anekdoten trinkt Kaffee und isst eine Kleinigkeit. Ich hab das durchaus genossen. Dann erscheint der erste „Promi“ Ich erledige schnell was zu erledigen mit ihm ich für wichtig erachte, und setze meinen Smalltalk fort. Dann so gegen 14 Uhr bewegen wir uns Richtung Dom und Versammlungsort. Einige sind schon vor Ort ich schau mich um und mir fällt als erstes die Vielfältigkeit der Menschen auf die sich dort aus dem gemeinsamen Anlass versammeln. Die am Rande und im Vorfeld verlaufende Hochzeit im Dom selbst ist eher eine Randerscheinung die nur wenig und sehr beiläufig mal meine Aufmerksamkeit findet. Während die Kamera bestückte Drohne eines der Hochzeitsgeäste sich doch meines Erachtens störend, jedenfalls auf mich, auswirkte. Aber bis zum Versammlungsbeginn war diese ja auch längst weg. Ganz langsam füllte sich der Platz. Frauen und Männer Jüngere und Älter, Manche Schlank manche gut in Futter, manche strotzend vor Kraft und Gesundheit andere auch durch Beeinträchtigung gezeichnet. Eben Menschen aller Art. Aber eines hatten alle, wirklich Alle gemeinsam, jedenfalls in meiner Wahrnehmung, ich fand in keinem Gesicht, Ärger, Wut, Aggression, Gewaltbereitschaft ja nicht mal Ablehnung, Ärgernis oder Enttäuschung. Nein, stattdessen Zuversicht, Freude Vertrauen Erwartung ja sogar Zuneigung wenn fremde Menschen sich ansahen und erkannten, Der oder Die ist auch hier aus dem gleichen Anlass wie ich.



 
Die Ersten trudeln ein





Als sich die Uhr der letzten Stunde vor dem Beginn näherte wurde ich ein wenig besorgt, würde der auch kommen den ich aufgrund seiner Zusage erwartete, wir kennen uns online durch Empfehlung eines dritten, uns verbindet unter anderem ein gemeinsamer Hauptgott. (Widar ein Gott den wohl eher wenige auf dem Schirm haben) und darüber hinaus eben ein seit etwa zwei Jahre andauernder regelmäßiger Onlinekontakt über FB. Doch etwa 15 Minuten vor Beginn erkannten wir uns, als er in Begleitung eines Freundes eintraf. Die Freude war entsprechend groß. Es geht einfach nichts über einen realen Kontakt. Der Platz füllte sich nun zusehends, offizielle Zahlen sprechen, soweit mir bekannt von etwa 170 Teilnehmern, ich selbst tendiere leicht höher bei 200, aber das nur nebenher.

 
Vorbereitung

























Die Veranstaltung 

Es sammelte sich ein Kreis um das Denkmal und Thomas alias Voenix eröffnete die Veranstaltung. Es folgten die üblichen, langweilige, aber leider unvermeidbaren Pflichtansagen und Informationen die nun einmal sein müssen um einen Ablauf zu gewähr leisten der nicht aus dem Ruder laufen soll. 

Dann hielt er seine, meines Erachten durchaus beeindruckende Ansprache mit klaren Aussagen die weitreichende Zustimmung bei allen Teilnehmern fand so jedenfalls mein Eindruck. Wie auch in den Video hier zu sehen.

 




Dann folgte Musik und auch ein Beitrag von Christian der ebenso deutliche Zustimmung fand. Auch seine Art, wie bei Voenix empfand ich durchaus als eine gelungene Mischung ernster Aussage und humorvoller Ausdrucksweise. Kurzum kein langatmiges Phrasen kloppen. 

 




Während dieser Zeit des Ablaufes fingen zwar meine Beine an zu meckern und der Rücken meldete sich „lautstark“ zu Wort, doch ich gewann den Kampf und meine Aufmerksamkeit blieb voll bei der Sache, der Vortrag der Tochter von Voenix war sowohl Kurzweilig unterhaltsam, und wenn auch in weiten Teilen inhaltlich bekannt, ausgezeichnet und höchst lobenswert vorgetragen. Also ich war jedenfalls hin und wech.







Die Ansprache von Achim bezüglich eines zentralen Ritualplatzes zog sich dann ein wenig und nicht jeder schien mir von der Idee begeistert. Ich selbst sehe da auch organisatorische Probleme in der Umsetzung und Sinnigkeit eines solchen Vorhabens. Nicht die Idee lehne ich ab, keinesfalls, aber bei der Umsetzung hege ich doch Zweifel. 

Jedenfalls bemerkte ich bei mir, und bei anderen auch einen Anflug von Konzentrations.-  und Aufmerksamkeitsmangel. Doch dann kam uns der Dompfarrer zu Hilfe.


Die Unterbrechung

Die Glocken des Doms fingen an zu läuten, erst leiser und langsam dann immer heftiger und immer lauter bis hin zu einer Form die auf mich doch irgendwie übertönend und als zerstörend gewertet wurde. Es war kein Messeläuten, keine Feiertagsläuten, es hatte meines Erachtens keinerlei Ursache... Meine eigne persönliche Interpretation ist aber. Der Pfarrer des Doms wollte uns nach einer Stunde vertreiben, uns los werden. Ich habe keinen Beweis dafür und keinen dagegen es ist nur eine Vermutung doch bin ich bis mir das Gegenteil aufgezeigt wird davon überzeugt. Doch was passierte nun während des Geläuts? Löste sich die Versammlung auf? Nein, es kamen Trommeln und Händeklatschen und die Didscheridoos zum Einsatz bis sogar die Glocken übertönt wurden.

Nach gefühlten 20 min (die tatsächliche Zeit entzieht sich meiner Kenntnis) verebbte das Geläut und ich erlaubte mir laut ausrufend der Kirche meinen Dank aus zu sprechen für die unterstützende Motivation. Achim setzte seine Vortrag fort.

Abschluss
Dann folgte eine weitere kurze Ansprache von Voenix und eine Schweigeminute wurde ausgelobt, während dessen drei Frauen unterschiedlichen Alters den Kreis der sich an den Händen haltenden, abräucherten, jeden Einzelnen. (Siehe Nachtrag I)
Dann begann der Schamanenkreis mit Trommeln und Singsang sag ich mal da ich dies nicht so recht zuordnen konnte, was aber der Wirkung keinen Abbruch tat. Dann kam der Abschluss des offiziellen Teils und der Verweis zu den Örtlichkeiten des Grillfestes.



Umzug zum Grillplatz

Wir marschierten zum Auto meines Freundes und versuchten per Navi den Grillplatz zu finden der aber spuckte nur Oldenburg aus. Nach einigen weiteren Schreibversuchen und einer Nachfrage bei Passanten waren wir dann auf dem richtigen Weg, unterwegs noch etwas zum grillen eingekauft und weiter ging es, Streckenposten wiesen uns den Weg und wir kamen gut an.

Das Grillfest 

Auf dem Grillplatz folgten Gespräche mit dem Einen und Anderen. Man tauschte sich aus über das Erlebte. Ich ließ mir noch meine beiden Asgardwälzer signieren und suchte viele Gespräche. Dann wurde dem Grillgut die volle Aufmerksamkeit gewidmet. Wobei ich mir linker Hand die Haare bis zum Ellenbogen versenkte. Zu blöd zum Grillen. Was aber dem Geschmack des Grillguts, noch dem Hunger oder der Laune abträglich war. Auch alle Anderen erfreuten sich meines Erachtens bester Stimmung. 





Das Hagal – Ritual

Dann folgte ein Ritual das mit Thor und der Sommersonnenwende in Verbindung steht. Die kurzfristige Ansetzung und die „AusdemStandplanung“ mag es teilweise holprig erschienen lassen, doch tat dies nicht wirklich zur Sache. Die Anrufungen, Gebete, und Segenswünsche waren so vielfältig wie die Menschen. Eines der Gebete empfand ich als anders als alle Anderen durch die Aussage sinngemäß:( wenn Thor seinen Hammer werfe dann möge dieser auf unsere Feinde fallen) Ich fand das gut! Zum einen war diese die einzige die sich dahingehend äusserte zum zweiten nochmal, ich fands gut. Waren doch die meisten Gebete eher auf Schutz, Sicherheit Gesundheit und Frieden ausgerichtet, was ich auch nicht weniger gut fand.

Ich selbst begnügte mich ja auch mit. Eines jeden Herdes Stand, schütze Donars starke Hand! (das starke hab ich glaub ich ausgelassen)

Im Anschluss zog sich eine kleinere Gruppe noch etwas tiefer in den Wald zurück wo sich weitere Aktivitäten in einem Ritual ausgeübt wurden, und eine Eiche neu gepflanzt wurde, die vom letzten treffen hat, wie ich später erfuhr wohl nicht überlebt. Was in diesem etwas abgeschiedenen Ritual das wohl spirituell intensiv war, im Einzelnen zutrug entzieht sich meiner Kenntnis
.
Als die Gruppe zurück war, verabschiedete sich unsere Dreier-Gruppe (die beiden Eidgenossen und meiner Einer und verließen das Gelände, selbstverständlich mit all unserem Müll, so wie wir es vorgefunden hatten. Ich wurde am Denkmal abgesetzt. Und wechselte vom Auto zu meinem Rad mit dem ich dann zurück zum Hotel fuhr.

Noch ein bisschen Fussball und dann ins Bett. Warum noch Fernsehen? – Ich war in jeder Beziehung - spirituell, emotionell und auch vom Verstand so dermaßen überflutet das ich nie eingeschlafen wäre ohne zuvor mich mit Banalem abzulenken und ein wenig runter zu kommen. 

Abreisetag

Sonntag erwachte ich nach einem tiefen Schlaf, so tief, so fest, (im Hause war eine recht lautstarke Hochzeitsfeier, angeblich bis in den frühen Morgen) wie ich mich kaum noch zu erinnern weiß.

Frühstück nahm ich bei bester, sich noch steigender Stimmung zu mir,  zudem noch ein Teilnehmer der gestrigen Veranstaltung stieß der mir in der Menge nicht aufgefallen war. Und wir plauschten noch ein Stündchen. Dann zog es mich noch einmal den Berg rauf zur Stadtmitte auch nochmal zum Denkmal, das auf einmal nicht mehr so abstoßend wirkte. Es war eher ein wenig Mitleid mit den Menschen die nicht in der Lage waren das Denkmal im Lichte seiner Aussage zu sehen, und damit ihre Ahnen schändeten. (Dies ist meine eigene Persönliche Auffassung und mit niemanden abgesprochen oder stellvertretend für Andere)

Dann nochmal zurück zum Hauptplatz ein leckeres Mittagessen und noch einen Kaffee dann ging es zurück wieder mit dem Fahrrad den Berg runter. Bei 45,7 km/h dachte dann doch.. Na, alter Mann übertreib‘s nicht, fliegste bei dem Tempo aufs Maul gibt das ein böses Aua. So bremste ich dann langsam runter, Aber es war ein irres Gefühl so schnell mit dem Rad zu sein.



Heimwärts

Dann ging mit dem Rad zurück nach Wabern zum Bahnhof der mich dann direkt nach Hannover bringen sollte. Einige leute die mir mit ihrem Rad begegneten sahen mich allerdings befremdlich an. Hörte ich doch auf dem mp3 Player meine Musik und lies meinen Oberkörper und teilweise das Rad sich im Rhythmus bewegen. Und sang selber mit. Ich bin ja nun kein Jüngelchen wo man das erwarten kann sondern doch eher ein alter Sack mit dem Aussehen eines Bombenlegers ß ich steh auf diese Umschreibung. Das muss für Einige, jedenfalls ihrem Gesichtsausdruck nach, sehr befremdlich gewirkt haben. Egal, ich hatte Spass. Dann noch etwas Aufenthalt in Wabern wo ich mir den Maguscomic reinzog und mehrfach laut lachen musste, was wiederum befremdliche Blicke auf sich zog, Aber das bin ich eh gewohnt. Dann kam mein Zug und gegen 19 Uhr war ich daheim. Immer noch voll der mannigfaltigen Eindrücke und Erlebnisse.


Irgendwo ganz weit dahinten liegt Fritzlar

SchauinsLand

·          
Nachtrag I

(siehe Abschnitt Abschluss) Der geschlossene Kreis der sich an den Händen haltenden Menschen, die drei räuchernden Frauen die mich so intensiv an die Nornen erinnerten, hatten eine starke spirituelle und emotionelle Wirkung auf mich, Ja ich vermag beides voneinander zu trennen, Die Grenzen sind manchmal fließend aber nicht vollends zerfließend. Ich empfand die Gemeinschaft der Anderen überdeutlich, da war ein Wille, Ein Gebet, Eine Anrufung, eine Kraft. Da war der Widerstand gegen Diskriminierung, gegen Missachtung, gegen Ignoranz und Arroganz. Da war Offenheit untereinander, da war Vertrauen und Toleranz, da war Akzeptanz und nicht zuletzt auch Liebe. Da war Stärke und auch Wut da war noch so vieles mehr da war?! Mehr und mehr als die Summe der Leute und ihre Gedanken soviel mehr. Dies mehr nenne ich, für mich das Wohlwollen der Götter, ja die Götter mitten unter uns. Ich bin ein sehr emotioneller Mensch im guten wie auch im Schlechten das Zweite suche ich etwas zu kanalisieren was auch meist gelingt. Und während der Schweigeminute liefen mir die Tränen wie Sturzbäche übers Gesicht. Besonders als mich die eine räuchernde Frau mit einem Blick ansah der mir durch Mark und Bein ging. Ich hatte dabei übrigens die Augen geschlossen, In diesem blick war etwas das zu beschreiben ich mich weigere da es selbst mir dazu an Worten fehlt, das auch nur im Ansatz aus zu drücken könnte.

Nachtrag II

Das ganze Wochenende angefangen mit der Abreise aus Hannover Samstagsmorgen gegen acht Uhr bis ich wieder Zuhause war, Sonntagabend 19 Uhr, Die ganzen 35 Stunden inklusive  Übernachtung ca. 7,5 Stunden waren geprägt durch Emotion, Spiritualität, Vertrauen, Toleranz, Annahme, Freundlichkeit, Kraft und vieles, vieles mehr. All das erlebte zu verarbeiten wird Wochen dauern und Nahrung geben über Monate.

 Géza von Neményi befand sich ebenfalls unter dem Teilnehmern. Ich war zwar überrascht ihn zu sehen, hätte das so nicht erwartet, war aber keinesfalls seinem Erscheinen ablehnend gegenüber nur einfach überrascht. (Nörgelecke)


Es war eine tolle Zeit, es war eine aufregende Zeit..... es war unsere Zeit, es ist unsere Zeit... aber das hatten wir ja zu Anfang schon,.
Leute, ich will mehr davon

Der Lange Film ... 


Nörgelecke

Der Berg vom Hotel zum Dom hat mich genervt, weil er viel Kraft kostete – Aber er war eine Herausforderung die ich dreimal bewältigte ohne wie ein Taschenmesser zusammen zuklappen

Das wilde Glockengeläut während der Veranstaltung machte mich wütend – Aber es brachte mich wieder in Schwung, Der Zorn (ich rief laut zum Dom gewandt *gibs mir lang und schmutzig“) am Ende waren meine Schmerzen in den Beinen (ich war seit 3 Stunden vor Ort am Versamlungsplatz) nahezu weg und neue Kraft hatte mich erfüllt so das ich mich ebenso lautrufend bei der Kirche bedankte für die Unterstützung (tja liebes Kirchengeläut der Schuss ging wohl in die falsche Richtung)

Der blöde Navi wollte erst nicht wie wir wollten – Aber wir kamen dann doch allemal rechtzeitig an

Einige der Anwesenden brachten Dinge zum Ausdruck die ich nicht wirklich verstand oder nach zu vollziehen vermochte und die ich zuvor sicher mit einer Handbewegung abgetan hätte – Aber ich habe gelernt es einfach so stehen zu lassen und den so Anders erscheinenden einfach zu akzeptieren.

Das Géza von Neményi sich beim Hagalritual gänzlich bedeckt hielt und sich nicht beteiligte empfand ich als unkluges Verhalten, ein deutliches Zeichen zum Guten wäre eine allgemeine Beteiligung am Erbsenwurf ins Feuer und einem Spruch oder Kurzgebet gewesen und hätte das bei nicht wenigen existierende Gefühl der „Ich bin was besseres und beteilige mich nicht an euren Albernheiten“ zerstreut. So aber wirkte Geza wie ein stiller Beobachter außerhalb der Gemeinschaft – Aber letztendlich ist es seine Entscheidung und weder schuldet er mir, noch ich ihm Rechenschaft über unser Denken und Handeln. Ich habe nichts gegen seine Anwesenheit.

In einigen Foren wurde über einiges zum Ablauf zur Organisation zu Dies und Das geschrieben was man durchaus als Nörgelei werten kann – Aber lass sie doch, wem es nicht gefallen hat der kommt eh nicht wieder, Ich kann damit leben

Ich brauchte den ganzen Montag und den Dienstag um mich selbst wieder zu sortieren und mit Unterbrechungen den Artikel zu schreiben – Aber den Nutzen des Erlebten tut das keinen Abbruch, im Gegenteil, ganz im Gegenteil.

Mit Bedauern erfuhr ich hinterher das jemand vor Ort war den kennen zu lernen mich ungemein gefreut hätte, ich liebe ihre Liedinterpretationen – Aber es wird ein Andermal geben.

Danksagung

Meinen Dank und ich spreche da sicher in vieler Namen an Christian Kordas, Thomas Vrömel, allen Musikern, dem Trommelkreis, den Organisatoren im Hintergrund, den Wegeposten, denen die sich irgendwie einbrachten mit  kleinen Aktivitäten. Und allen Mitteilnehmern. 

Meinen persönlichen Dank noch an die Räucherfrauen, insbesondere die im blauen Kleid, An Voenix für das signieren der Asgardwälzer, an Matthias mit dem ich die Verehrung Widars teile und den ich sehr schätze. Und an Alle denen ich im Gespräch begegnete.

Der Götter Heil soll uns finden wann immer wir danach suchen


Andreas G. Wilsdorf                                              Hannover, den 17.06.2014 chr, Zr.
alias
Ordensbruderis

Reaktion der örtlichen Presse