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Freitag, 20. Juni 2014

Dogmatismus im Heidentum




Dogmatismus ist lt. Wikipedia Unter einem Dogma (altgr. δόγμα, dógma, Meinung, Lehrsatz Beschluss, Verordnung) versteht man eine feststehende Definition oder eine grundlegende, normative (Lehr-)Meinung, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich festgestellt wird. Insbesondere in der christlichen Theologie wird der Begriff Dogma wertneutral für einen Lehrsatz gebraucht, der, unter Berufung auf göttliche Offenbarung, die Autorität der kirchlichen Gemeinschaft bzw. des kirchlichen Lehramts oder auf besondere Erkenntnisse als wahr und relevant gilt. Die systematische Entfaltung und Interpretation der Dogmen wird Dogmatik genannt.

*Eine feststehende Definition, Lehrsatz, festgestellter, unumstößlicher Wahrheitsanspruch*
Oder einfacher ausgedrückt: Ich bin im Besitz der alleinseligmachenden Wahrheit, Alle anderen lügen oder bestenfalls, irren sich.

Das Leben ist ein Ponyhof! Dies ist eine erkannte Wahrheit, ja nahezu allen Menschen irgendwann bewusst, sie macht zwar nicht selig, doch hilft diese Wahrheit mit ein Stück seinen Weg zu gehen. Ein Christliches Dogma, welches einem Mann mit Namen Jesus als Zitat zugesprochen wird lautet: 

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als durch mich.

Wenn dieser Satz so gesagt wurde und sich keine Fehler eingeschlichen haben die den ganzen Inhalt verändern. Dann ist dieser Satz ein Dogma. Aber, nicht nur ein einfaches Dogma as neben anderen Dogmen besteht weil es sich nicht mit anderen in Kompetenzstreitigkeiten befindet. Nein es ist das ultimative Dogma, dem sich alles und jedes unterordnet, Gleich welche Wichtigkeit es in den Leben der Christen einnimmt. Was sich dem nicht unterordnet ist immer der falsche Weg, führt nicht zu Wahrheit, nicht zum leben und nicht zu Gott.

Und wenn es stimmt, wenn das Dogma die Wahrheit ist dann ist es ein Gotteswort, Menschen mögen Dogmen entwerfen wie sie wollen. Menschen können irren. Aber der Gottesanspruch eines solchen Dogmas beinhaltet einen Absolutheitsanspruch. Denn wenn ich einen Fakt nenne und zeitgleich alle anderen Möglichkeiten ausschließe, erhebe ich meinen Fakt zum absoluten Fakt. Und das die Kirchen, besonders die katholische mehr Dogmen als Bischöfe hat wissen wir Alle.
 
Gibt es nun im Heidentum, im germanischen Heidentum solche Dogmen, Dogmen die annähernd vergleichbar sind?

Nein! Warum nicht? zum Ersten gab es, zumindest im früheren germanischen Heidentum der Altvordern soweit uns heute bekannt ist keinen Absolutheitsanspruch auf Ausschließlichkeit. Auch im neuen Heidentum soweit es sich auf die alten Götter beruft ist dies kein Thema. 

Woran liegt das? Die Götter der germanischen Völker sind weder unsterblich, noch existieren sie ohne Anfang und auch nicht ohne Ende, sie sind nicht allwissend und nicht vollkommen. Diesen Anspruch haben nur die drei abrahamitischen Religionen.

Die Nornen Urd, Verdandi, Skuld, die das Schicksal der Menschen und wohl auch der Götter leiten könnten wohl nahezu unsterblich sein, und vielleicht auch allwissend, keinesfalls aber vollkommen. Odin der wohl älteste der Asen weiss sehr viel, besonders durch Mimir, unendlich mehr als Menschen ermessen können. Aber er ist nicht allwissend, allsehend allhörend, und schon gar nicht unsterblich. Findet Odin doch den Tod bei Ragnarök, ebenso wie Thor Freyr und Tyr und andere Götter. Wenn nun die Götter selbst nicht vollkommen und damit nicht Absolut sind und zum Zweiten es keinen Verhaltenskodex gibt der einen Absolutheitsanspruch stellt. Worauf sollten Dogmen sich dann begründen?

Im germanischen Götterglauben gibt es nicht mal flächendeckende Priesterkasten. Weder zu früheren, alten noch zu neueren sprich heutigen Zeiten. Nicht mangels Personal sondern weil es nur in einigen Gegenden üblich war überhaupt Priester zu bilden. Diese Aufgaben übernahmen in vielen Gegenden der Hausvorstand. Einzelne Teilbereiche wurden zwar von bestimmten Leuten, Sehern, Hexen oder sonst wie von den Göttern gesegneten ausgeübt, doch hatten diese weder Macht über die Menschen noch waren sie in Glaubensfragen Weisungsbefugt. Dogmen schließen sich also automatisch aus. 

Keine Dogmen bedeutet aber nicht das Alles beliebig austauschbar ist Götter, Rituale, Feste, Mythen. Sie sind schon gewissen Gesetzmäßigkeiten unterworfen. Aber keiner würde normal auf die Idee kommen zu sagen, Dieses Ritual muss so und so genau befolgt werden jedwede Änderung sprich Variante ist verboten. Wer das so, und nicht so macht, der macht es falsch und die Götter beachten ihn nicht, sein Opfer ist umsonst seine Anrufung wird nicht erhört. Und wer meint dies dennoch so bestimmen zu müssen, Der hat wirklich ein Problem, entweder mich sich selber oder mit der Selbstbestimmung Anderer Und dem entgegne ich. Mein Glaube ist meine persönliche Beziehung zu den Göttern die ich anrufe denen ich opfere. Wie ich das mache darüber schulde ich niemanden Rechenschaft und niemand soll sich anmaßen den Wert meiner Rituale, Opfer allgemeingültig zu bewerten.

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