Was will einer der einer bestimmten Religion anhängt? Will er dasselbe wie jeder andere? Will er mehr oder weniger als Anhänger anderer Religionen. Und ist wer nichts will ein Atheist?
Jeder Mensch, ausnahmslos jeder, der einer Religion anhängt (sich bewusst für diese entschied) tat dies aus einem bestimmten Grund. Man kann nun, durchaus belegbar ausweisen, dies sei aus diesem und jenem Grund geschehen. Die Bandbreite dieser Gründe ist so vielfältig wie es Menschen gibt. Mal durch ein Ereignis der Freude, mal durch ein Geschehnis der Trauer oder des Entsetzens. Durch eine Begebenheit in der Familie oder auch ein nationales oder internationales Vorkommen, Oder, sogar ein für andere völlig unerhebliches eignes Erleben und Erfahren.
Aber, ist das wirklich der Grund? Sind diese jeweiligen Ereignisse wirklich die Ursache das ein Mensch zu seinem Glauben zu seiner Religion kommt? Ist das jeweilige Ereignis nicht nur ein Auslöser der das Paket aus Sehnsucht, Information, Erleben zur Entscheidung brachte die seit langer Zeit sich abzeichnete?
Denn wenn ich die Sache umdrehe
Wie kommt es das ein Mensch seinen Glauben, seine Religion verlässt? Das geschieht wohl nicht aufgrund eines plötzlichen Ereignisses sondern da gärte zuvor was. Da waren Zweifel, Fragen, Unglaube, Unsicherheit, was auch immer, eben Dinge die letztendlich Zweifel gebaren an der Religion. Dann kam es zu einem Ereignis das einen Auslöser verursachte und der bisher wenn auch mit Zweifel behaftete Gläubige veranlasste seinem Glauben den Rücken zu kehren. Sowas geschieht eben nicht auf der Grundlage eines Ereignisses (extreme Ereignisse vielleicht mal ausgenommen) sondern ist ein Entwicklungsprozess das dann eben oft, sicher nicht immer, aber eben oft in einem Ereignis seinen Auslöser findet.
Somit liegt nun die Vermutung nahe das es eben bei der Glaubensfindung, der Hinwendung zu einer Religion ganz ähnlich ist. Es ist recht selten, nicht ausgeschlossen, aber sehr selten das ein Mensch das erste mal sich mit einer Religion beschäftigend, am selben Tag diesen Glauben, diese Religion auch sofort annimmt.
Wenn nun in der Mehrheit die Glaubensfindung ein Prozess ist, eine Entwicklung die sich aufbaut, aufbaut auf Information, auf Erleben, auf Erfahren Kommunikation usw. usw. Dann stellt sich die Frage was ist die Ursache der Auslöser dieser Suche?
Ein plötzlicher Auslöser zum religiösen Beitritt hatte ich ja schon als Möglichkeit, wenn auch seltene Möglichkeit bearbeitet. Doch wie ist das nun bei der Mehrheit? Wie kommt es zu einer Suche. Sicher nicht durch ein einmaliges Missionsgespräch, das ist sogar so selten das es nicht mal wirklich erwähnenswert ist.
Meist steht hinter allen Fragen, hinter allen Bemühungen, hinter Allem Für und Wider eine Sehnsucht, eine Frage. Es ist fast immer dieselbe Frage. Diese Frage wird sicher unterschiedlich formuliert von dramatisch bis lapidar, aber es ist immer dieselbe Frage, die sich fast jeder Mensch irgendwann einmal stellt sofern er überhaupt Sehnsüchte empfindet.
Ist denn da sonst Nichts?
Diese so formulierte Frage beinhaltet viele Detailfragen unterschiedlicher Formulierungen und Gewichtungen.
Gibt es ein Leben nach dem Tode?
Was ist der Sinn des Lebens?
Was will Gott von mir?
Gibt es Gott / Götter?
Woher komme ich? – warum bin ich? – wohin gehe ich?
Dies alles findet sich in der Frage:
Ist denn da sonst nichts?
Diese Formulierung ist nicht deswegen so gewählt weil sie sich genauso in meinem Kopfe formulierte sondern weil ich der Ansicht bin, daß diese Formulierung verschiedene Formulierungen und Gewichtungen beinhaltet und dies eben alle Fragen auf den Punkt bringt.
Ganz hart und minimalistisch formuliert ist also reines Eigeninteresse Ursache eines Glaubensentscheids eines Religionswechsel oder das Verlassen einer Religion, eines Glaubens.
Ist das Ok?
Ja, natürlich ist das in Ordnung. Die Frage nach dem „Ist denn da sonst Nichts?“ Ist immer eine persönlich Frage. Ich kann diese Frage nicht für, wegen, oder sogar gegen andere stellen. Allein meine Bedürfnisse sind Ursache der Frage, meine Suche nach dem göttlichen in welcher Form auch immer.
Daraus ergibt sich natürlich und meines Erachtens Zweifels ohne, Glaube ist – deine persönliche Beziehung zu dem was du Gott heißt.
Aus unter anderem diesem Denken fragt der Heide nicht welcher Religion man angehöre sondern, welchen Göttern opferst du?
Verstehen kann und auch will diese Frage nicht jeder. Während die richtige, korrekte Antwort eines Christen lauten müsste, dem dreieinigen Gott der Bibel durch Jesus Christus, die Antwort des Muslimen lauten müsste Allah dem einzigen Gott dem Nichts und Niemand anderes beigesellt werden darf. Nein, statt, dessen kommt von diesen Menschen. Ich opfere keinen Göttern… - mit vielen Nachsätzen die gar nicht erfragt waren und den Heiden erstmal überhaupt nicht interessieren. Im umgekehrten Fall. Fragt z.B. der Christ oder der Muslime, glaubst du an Gott?
Eine seltsam anmutende Frage. Wie soll man diese Frage beantworten? Denn mehrere Antworten sind ebenso richtig wie falsch und erzeugen völlige Fehlinformation beim christlichen oder muslemischen Fragesteller.
Die Antwort: “JA“ entspräche der Fragestellung denn der heidnische Mensch glaubt ja an Gott, da, aus der Sicht des Heiden, nicht nach einem bestimmten Gott gefragt wurde sondern allgemein ist ein Ja auch in der Einzahl korrekt. Bei dem christlichen Frager jedoch kommt als Antwort tatsächlich an. Ja ich glaube an Gott, dem einzigen Gott wie eben in der Bibel die Rede von ihm ist. Wobei er, der Heide, eben nicht diese Gott meinte sondern andere Götter. Dabei kann ein Heide ohne Problem auch diesen Bibelgott gelten lassen. Nur das er ihm nicht die von seinen Anhängern zugerechneten Eigenschaften (Vollkommenheit, Ewigkeit Allmacht zubilligt.
Und hier liegt der Hauptunterschied Ob ich eben glaube mein Glaube an meinem Gott ist der einzig wahre und mögliche Glaube, und in der Steigerung die einzig wahre Religion einem allmächtigen unfehlbaren Gott dienend. Oder ob ich glaube, daß die Götter fehlbar sind.
Es liegt schon eine gewisse Arroganz darin zu fragen, ob man an Gott glaube, und dabei davon aus zu gehen das der befragte das gleiche Gottesverständnis hat wie man selbst. Dabei ist die Ursache nicht mal ein Unverständnis des Fragers sondern es liegt in seiner Religion begründet in dem ihr eigenen Absolutheitsanspruch. Der eben jeden anderen Glauben grundsätzlich als entweder dummes Zeug oder sogar als teuflisch ablehnt. Die Ursache liegt eigentlich im Gottesverständnis.
Der Christ wie auch der Moslem hat im Allgemeinen ein gleichartiges Gottesverständnis. Dieses schließt grundsätzlich die Möglichkeit anderer Götter aus, und wenn dann in einem weit untergeordneten Verhältnis mit den Fähigkeiten von Engeln, Dämonen, Djinn.
Der Anhänger polytheistischer Religionen setzt keine Wertungen innerhalb der Götter die für alle zu gelten hat. Sondern er setzt wenn dann ein persönliche nur für ihn geltende, einfach ausgedrückt er opfert den Göttern im Allgemeinen wie auch nach Zuständigkeit und persönlicher Favorisierung.
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