Vorab:
Im Laufe meiner Ausführungen in diesem Bericht über die Versammlung in Fritzlar
könnten sich einige Personen auf die Füße getreten fühlen. Im Allgemeinen ist
das keine, in Einzelfällen aber gewollte Absicht. Der hier Veröffentlichte
Bericht entspricht meiner persönlichen, privaten Ansicht und Widergabe meiner
Eindrücke und ist nicht in vorheriger Absprache mit dem Veranstalter der
Versammlung verfasst worden.
Auf dem Weg nach Fritzlar
So in
der Aufbereitung all Dessen was mit der dritten (für mich zweiten) Versammlung in
Fritzlar zu tun hat erscheinen mir die Wochen davor, wie die Vorbereitung einer
Pilgerreise zumindest so ähnlich. Das sich Einstimmen, Werbung machen dafür,
nicht nur in heidnischem Kreisen, die Gespräche darüber und Organisation der
Anreise, das alles nahm mich in Anspruch. Ja, war Teil der Erlebnisse.
Ich
war stets bemüht innerhalb der Facebook Gruppe die Mitglieder etwa 1300
Menschen zu motivieren an diesem Tage so zahlreich als irgend möglich, zu
erscheinen. Gehofft hatte auf knapp 20%, also auf mindestens 250 Teilnehmer. Als
die Regengebiete immer zunehmender im knappen Vorfeld der Versammlung häufig
und kräftig Deutschland durchwanderten schwand meine Hoffnung auf die 250 bis
auf 150 runter, etwas weniger als beim letzten Male. Ich vollzog ein pers.
Kleines Ritual und Gebet an die Götter die Versammlung, welche ja komplett im
Freien stattfinden würde, dann doch regenfrei zu halten. Nun, wie drück ich das
Ergebnis am besten aus? Wen die Götter lieben den beschenken sie. Es blieb
komplett regenfrei. An das anschließende Treffen auf dem Grillplatz, wo dann
noch ein Sonnenwendritual stattfinden sollte hatte ich nicht gedacht, da gab es
dann nochmal einen kräftigen Regen aber zum Ritual hörte es dann auch auf. Ich
nenne es ein zusätzliches Bonbon, eine Würdigung der Götter zu unserem Willen
und Tun.
Auch
bemühte ich mich auf dem Hannoverschen Heiden Stammtisch Mitfahrer zu finden.
Das stieß leider auf unfruchtbaren Boden, die heraus genommen die aus
beruflichen, gesundheitlichen familiären Gründen wirklich nicht konnten. Doch
insgesamt war die Reaktion sogar teilweise ablehnend. Meine innere Enttäuschung
entsprechend.
Aber
ganz zwecklos war es doch nicht. Eine wollte doch mit. Und es war eine tolle
Anfahrt. Musik gab’s reichlich, die Geschmäcker waren kompatibel. Aber wir
hatten uns fast die ganze Zeit unterhalten so dass die Musik fast keine Rolle
spielte. Ich fand die Fahrt sehr harmonisch. Danke Suse!
Die Versammlung
Um 16:00
Uhr pünktlich leitete Voenix aka Thomas den Beginn ein. Um einen allgemeinen
Überblick zu verschaffen zitierte er umfangreich aus dem Schriftverkehr mit der
Kirche und der Stadt. Und beigefügten zusätzliche Infos bezüglich Terminen und
Abläufen. Die Antwortschreiben seitens der Stadt Fritzlar und der katholischen
Kirche waren wie zu erwarten entsprechend. Sie strotzten vor selbstherrlicher
Beweihräucherung eigener Tätigkeiten die mit dem, was unser Anliegen ist, so
gar nichts zu tun hatte. Wenn dann endlich der Fokus auf das Anliegen gelenkt
wurde gab’s klare Ablehnung die zum Teil einen Tenor hatte der meines Erachtens
die kaum versteckte Aussage hatte. Was bildet ihr Heiden euch ein wir ehren
unseren herrlichen Apostel in seiner heiligen Gerechtigkeit wie wir wollen,
eure Eiche und Meinung interessiert uns einen Scheiss. So empfand ich den Tenor
der Antworten. Die Auslegung und Kommentierung der Antworten durch Voenix war
schlüssig und höflich. Ich erlaube mir das anders zu formulieren.
Die
Worte, die Voenix wählte wurden durch Beifall der Teilnehmer tatkräftig
unterstützt. Bei vielen zeigte sich aber auch Ärger über die abgehobenen
Antworten der gegnerischen Parteien die sich teils gegenseitig widersprachen.
Im
weiteren Verlauf der Veranstaltung wurde dann auch ein Mantra auf die Göttin
Freya gemeinsam vorgetragen unter Anleitung von Hilde Brun aus Berlin, deren
Begabung für solche Dinge sich durchaus bereits großer Beliebtheit erfreut. https://www.youtube.com/watch?v=0SMD13IIsG0
Viele kannten das Lied auch schon.
Des
Weiteren durften wir die geballte Wirkung der Stimmschamanin Sandy Kühn erleben.
http://www.stimm-schamanin.de/ Das
hat vielleicht reingehauen.
Auch
Mathias von Asatru Schweiz, den ich mit großer Freude einen Freund heiße,
wandte ich mit einigen Worten an die Teilnehmer und übergab Voenix ein
Schweizer Spar-Schweinderl mit gesammelter Barschaft der Schweizer Asatru-Gruppe.
Diese sollte die zu erwartenden Kosten Gebühren usw. mittragen. Auch andere
gaben sicherlich was sie vermochten.
Weitere
Personen trugen Gedichte vor, Eigene wie auch die von Anderen. Die
chronologische Abfolge der Veranstaltung ist hier nicht ganz stimmig, wir mir
aber hoffentlich nachgesehen.
Zwei
Jahre Jahr zuvor versuchte der Pfaff des Doms durch übermäßig langes und lautes
Geläut die Veranstaltung meines Erachtens bewusst absichtlich zu stören und zum
Abschluss zu bewegen. Nun er versagte kläglich mit Trommeln wurde gegengehalten
und ihm für seine läutende Unterstützung gedankt brachte er die schon müden
Gemüter einiger wieder richtig in Schwung. Diesmal setzte das Geläut zur vollen
Stunde ein, wurde aber wieder und noch stärker durch Trommeln übertönt. Ich
jedenfalls hörte kein Glöcklein mehr. Es endete dann auch früher. Es gab dann
noch das, was als Friedensgebt geplant war aber mehr durch persönliche
Statements Ausdruck fand. Auch ein Christ äußerte sich zu den Ereignissen. Er
drückte sein Unverständnis über die Haltung der Kirchenoberen in dieser Sache
deutlich aus.
Die
Gemeinschaft der Teilnehmer war kleiner als vor zwei Jahren. Das fand ich sehr
bedauerlich, es tat regelrecht weh, Aber angesichts der vor zwei Jahren
aufgeschnappten Aussagen in wenigen Jahren werden wir Zehntausende an
Teilnehmern aufstellen auch nicht gänzlich ohne schmunzeln und dem Gedanken
*hab Ichs doch gewusst* Das Wetter ist ein starker Faktor, hinzu kam das viele
ihre eigenen Sonnenwendfeiern auf dasselbe Wochenende legten. Ich fand diese
Entscheidung zwar akzeptabel aber eben nicht Begrüßungswert und sinnig. Doch
hatte es auch etwas tröstliches , es gibt einen harten Kern der sich nicht
scheuen lässt wenn eine Aktion durch die Bürokratie und durch sture
Beamtenschädel aufgehalten oder möglicherweise gestoppt wird.
Wir
werden weitermachen die einen durch Planung die anderen durch Präsenz. Und hier
genau will ich ansetzen. Erscheint zu Veranstaltungen, selbst dann wenn ihr
nicht 100% konform gehen könnt. Sollte es natürlich so gar nicht mit der Zustimmung
möglich sein, dann natürlich nicht. Man will ja weder Faschos noch selbst ernannte
Oberpriester unterstützen. Doch besucht eure heimatlichen Stammtische baut
diese mit aus und zerfleddert euch nicht in Kleinstgruppen. Zwei Leute die sich
treffen sind Freunde aber noch kein Stammtisch. Bekennt euch zu eurem Glauben.
Es gibt weit weniger Gelächter und Ablehnung als man meint.
Die
Versammlung auf dem Domplatz endete dann und der Tross verlegte sich zum
Grillplatz wo die meisten sich dann noch zu einem Sonnenwendritual
versammelten, Ich wohnte dem nur noch als Zuschauer bei weil ich so voll
geladen war durch die Versammlung das da nichts mehr rein ging. Ist der
Speicher voll, dann ist er eben voll. Nix geht mehr.
Ich
hatte dann noch einige kurze persönliche Gespräche mit Mattias, Hilde, Voenix ,
Alena, Nicky und einigen anderen von denen mir teilweise nicht mehr der Name
bekannt respektive geläufig ist, oder die ich einfach nicht erkannte. Eine
meiner Schwächen. Zutiefst bedauere ich das ich erschöpft, nicht mehr in der
Lage war mich ausgiebig mit mehr und besonders mit den mir persönlich nahe
stehenden zu unterhalten. Ich bin eben nicht mehr so jung und so ausdauernd wie
ich es mir manchmal wünschte.
Nachtrag I
Ob es
eine weitere Versammlung in Fritzlar geben wird ist wohl nur dann gegeben,
sollte eine solche Tafel im Boden oder am Stamm verschweißt werden. Doch wenn
nicht Fritzlar, dann wird es anderswo weiter gehen. Wir ziehen wohl nicht mehr
in die Schlacht um uns eine Möglichkeit zu verschaffen durch die Walküren
ausgekiest nach Walhall zu kommen. Doch ist es nicht weniger ehrenhaft die
Standhaftigkeit im Glauben zu bezeugen. Das ein Glaube auch ohne aufgezwungene
Dogmen und wenn nicht dann aber … eben ohne Hölle und Schwefelandrohung gelebt
werden kann. Ein Glaube der aus dem Herzen, aus dem Bauch und aus der Seele
gelebt wird, der lebt von seiner wechselseitigen Beziehung zu den Göttern.
Welche auch immer man bevorzugt. Das Leben zu erfahren, die Wunder der
Schöpfung zu erfahren, die Götter zu erfahren im Großen wie im Kleinen ist
allemal besser als mit Schuld und Sühne zu kämpfen und sich von Dogmen nieder
drücken zu lassen. Wenn wir von Toleranz reden meinen wir leben und leben
lassen. Wenn die Kirchen von Toleranz reden meinen sie macht was ihr wollt in
eurem Kämmerlein aber störet unsere Kreise nicht, das werden wir nicht dulden.
Nachtrag II
Dies
war wahrscheinlich meine letzte größere Veranstaltung mit mehrstündiger An- und
Abreise. Ich werde noch so Einige in kleinerem Bezug treffen. Eine Reise in die
Schweiz aber auch nach Thüringen ist fest eingeplant. Auch Berlin wird sich
vielleicht nochmal ergeben. Aber halt nicht im Zusammenhang mit einer
mehrstündigen Veranstaltung. Das pack ich einfach nicht mehr körperlich. Es ist
nun fast 48 Stunden her und ich bin immer noch recht angeschlagen.
Nachtrag III (Manchmal drängt sich der
Gedanke auf)
Wenn
ich das so Revue passieren lasse, die Versammlungen 1 - 3 unter Berücksichtigung
der Aufmerksamkeit der unserem Anliegen durch die Presse gewidmet wurde, dazu
den tatsächlichen Erfolg der Aktion im Zusammenhang mit der Kirche und der
Stadt. Dann frage ich mich manchmal ob eine aggressivere Vorgehensweise nicht
mehr Erfolg haben würde. Stopp: Ich rufe hier keinesfalls zu irgendwelchen
Amokaktionen auf, zu Handgreiflichkeiten oder Schabeschädigung. Ich überlege
nur wie hätte man so richtig auf unser Anliegen aufmerksam machen können. Etwas
lauter, etwas die Aufmerksamkeit der Leute erregender. Ein Aha - Erlebnis
schaffen. Die Versammlung bemerkte in Fritzlar kaum einer. Ein Umzug mit unter
100 Leuten durch die Stadt wäre allerdings auch nicht der Bringer. Aber – die Gemeinschaftserfahrung,
alte Bekannte Freunde treffen neue Bekanntschaften schließen. Anreisende aus Österreich
und der Schweiz das wieder gibt einem dann persönlich eine ganze Menge auch
wenn man nicht bei Allem aktiv mitmacht.
Darum
Leute sucht es immer möglich zu machen, auf Veranstaltungen zu erscheinen und
auch mal dem, aus der heimatlichen Gruppe einen Teil der Kosten mit zu tragen
der es dünner hat finanziell wenn es euch möglich ist. Es pikiert sich auch
keiner wenn ihr zu Spenden nichts beitragen könnt. Es ist wichtig Präsenz zu
zeigen. Natürlich soll sich niemand gezwungen fühlen seinen Job zu kündigen
weil er nicht frei bekommen kann, wobei der Termin lange im Vorfeld bekannt ist
und seinen Urlaub dann entsprechend plant um eben an diesem Tag zur Versammlung
zu erscheinen. 1336 Mitglieder – etwa 90 vor Ort und da waren mindestens 3 – 5 die
nicht zu Gruppe gehörten Kinder und so weiter wenn also 1330 = 100% sind
wieviel sind dann 85 Leute? Ich sag es euch. Peinliche 6,4%. Ich will keinen
damit angreifen diskreditieren aber mir tut es weh wenn ich diese Zahlen sehe.
Ich bitte euch eindringlichst Präsenz zu zeigen wenn es irgend möglich ist. So
eine Anreise aus der Schweiz oder aus Österreich ist weit aus aufwendiger als
aus Niedersachsen, NRW oder Hessen selbst.
Wer
sich nun tatsächlich persönlich angemacht wird und sich darüber etwas loswerden
will bitte per Mail ober PN bei Facebook. Sachliche Kritik pos. Oder negativ
darf auch gerne hier oder sonst wie diese anbringen.
Ich
danke Allen die daran gearbeitet haben an dieser ganzen Aktion, sich auch im Namen
vieler. Insbesondere Voenix aka Thomas und Cristian das das in eigener Verantwortung
auf die Beine stellten, sowie ihren Helfern die mir nicht mal im Einzelnen
bewusst sind.
Heute
nun ist Sonnenwend‘ – Ich wünsch euch allen die ihr das lest Heil und Segen, Dass
jeder die Götter so intensiv erfährt wie mir es manchmal vergönnt ist. Ob das
wirklich gut ist weiss ich nicht mal zu sagen aber es ist aufregend.
Man
sieht sich, hört sich, liest sich….
Mathias,
Hilde, Nicky und Gatte, die Berliner Bande, die Alten und die Neuen – es war
mir ein Fest –
Die
Götter mit euch, heut und in Zukunft.
Hannover,
21.06.2016
Andreas
G. Wilsdorf
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