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Dienstag, 20. März 2007

Die Rituale der Anderen

Wie geht ein Heide damit um wenn er auf eine Christliche Taufe geladen wird?

Wie geht der Christ damit um wenn er auf eine Hindu Beerdigung geladen wird?

Wie geht der Hindu damit um wenn er auf eine moslemische Hochzeit geladen wird?

Wie geht der Moslem damit um wenn er zu einer heidnischen Sonnenwendfeier geladen wird?

Wie geht man damit um wenn man auf die religiöse Feier eines Andersgläubigen geladen wird?

Ist es ein Zeichen von Intoleranz wenn ich dankend ablehne? Oder doch eher Konsequenz?

Natürlich muss das jeder für sich individuell klären und vor sich selbst verantworten, das steht völlig ausser Frage. Aber setzt man sich wirklich mit der Frage auseinander?

Ich erlebte das im Laufe meines Lebens zweimal in unterschiedlichen "Glaubenslagen". Beim erstenmal war es ein christlich/evangelische Taufe eines jungen Lebens. Damals war es ein leicht befremdliches Gefühl, zum einen der Aufenthalt in einer Kirche, es fand ein Gottesdienst statt an dessen Ende die Taufe stand. Die Gesänge, Gebete ... Ich fühlte mich unangenehm ... der Höflichkeit halber stand ich auf während des Vaterunser aber ich betete natürlich nicht sondern dachte nur... was tut man nicht alles aus Freundschaft, hoffentlich ist der Mist bald vorbei... ich war also voller negativer Gefühle. Und ich finde das dem Täufling, wie auch den Eltern gegenüber unehrenhaft. Das mag nicht jeder gleich so empfinden. Aber ich empfand das so. das Ganze ist mehr als 15 Jahre her aber auch heute würde ich das nie wieder machen.

Der zweite Fall ist erst drei Jahre her, die Trauerfeier, getrennt zur Beerdigung, meiner Schwägerin. Diese fiel ganz anders aus. Zwar fand diese in der Friedhofskapelle statt in der sich auch ein großes Kreuz befand und andere christliche Symbolik, doch war kein Pfaffe in Sicht sondern ein Redner. Ich war also in keinem Glaubenskonflikt und ich verabschiedete mich von ihr auf meine Art (keiner bemerkte es) und hielt meine Frau an, als wir ein Jahr später das Grab besuchten, bestimmte Rituale ihrer Heimat zu vollziehen die zum Thema Totenkult, dem Verstorbenen Ehre geben, gehören. Die Schwägerin selbst war tendenziös Atheistisch mit unbewussten christlichen Gewohnheiten. (Weihnachten feiern usw.)

Ich vermag nicht zu sagen wie andere Menschen reagieren, ob sie einem Fest, einer Feier, einer religiösen Veranstaltung von Menschen beiwohnen wollen die einen anderen Glauben haben.

Für mich aber ist es unumgänglich, würde ich heute auf eine christliche Taufe, eine moslemische Beerdigung, eingeladen, so würde ich in den meisten Fällen ablehnen. Nicht weil ich mich dort unwohl fühle. Das sind ja keine körperlichen Schmerzen. Sondern weil ich es respektlos finde dem gegenüber, um den es geht, ich erscheine zwar (auf den ersten Blick) höflich. Aber, in Wahrheit finde ich das respektlos und eine Beleidigung gegenüber des "Umfeierten". Das alles bezieht sich ausschließlich auf den religiösen Akt. Ich war gelegentlich auf den Hochzeitsfeiern von Christen auch von Moslems eingeladen und habe das auch mit allen guten Wünschen für das Brautpaar genossen, aber dem Glaubensritual beiwohnen? Für mich, ein klares entschiedenes Nein.
Respekt ist auch die Glaubensfeier des Anderen nicht mit negativen Gefühlen zu involvieren.

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