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Montag, 17. September 2007

Sipp.- und Seilschaften

Ein in unserer Gesellschaft negativ besetztes Wort. Warum ist das so?

Sippschaft kommt von Sippe, Sippe bedeutet die ganze Familie. Eine Seilschaft ist eine Gruppe von Bergsteigern die einander vertrauend an einem Seil hängen sich gegenseitig sichernd sozusagen eine Wahlsippe.

Warum aber ist beides negativ besetzt? Die Antwort ist ebenso einfach wie kompliziert.

In unserer Gesellschaft ist das höchste Gut die Individualität. Das ich steht über dem Wir. Das Glück des Einzelnen über dem der Gruppe. Das gilt aber in der Praxis nur wenn die Gruppe nicht stärker ist als der Einzelne.

Eine Sippe, ein Leben für die Sippe gilt als Selbstaufgabe, als Verzicht auf Individualität. Ja als Verzicht auf eigene Interessen. Familie an sich ist heute sogar nicht mehr das Ziel der Menschen sondern die Individuelle Selbstverwirklichung.

Wer jedoch seine Ziele in den Vorteil der Sippe legt, Seine Kräfte und Fähigkeiten für die Sippe einsetzt, der gilt als schwächlich unfähig eigenes zu entwickeln. Dem Individualisten ist Gemeinschaft suspekt und Gruppendynamik ein Greuel. Seine größte Angst ist das er untergeht mit seinen Bedürfnissen. Er weis nichts davon das es Menschen gibt die aufgehen in ihrem Tun für die Sippe. Er wird auch nie das tun einer Mutter verstehen schon garnicht wenn sie mehr als 5 Kinder hat und ganz aufgeht in ihrer Mutterrolle. Dies wird dem Individualisten ewig fremd sein.

Es greift in alle Gebiete. Familie, Mutterschaft, Gemeinschaft usw. alle diese Begriffe die einst positiv besetzt, nein sogar Grundlage des Lebens waren, sind Heute negativ besetzt. Ja gelten unter Umständen sogar als Abnorm.

Unsere Ahnen, und einige Völker heute noch setzten die Sippe über die Individualität, denn ohne die Sippe war das Leben des Individum nahezu unmöglich. Zu deutsch, der Einzelne war nichts. Die Sippe alles.

Man kann jetzt argumentieren, heute braucht man die Familie nicht mehr um gut zu leben, der Staat, die Zivilisation, Recht und Freiheit sind auch für das Individium sichernd und man könne nun seine Individuellen Bedürfnisse ausleben. Das individuelle Leben des Einzelnen ist die Weiterentwicklung des Lebens der Gruppe.

IRRTUM!

Eine Vereinsmitgliedschaft (Deutschland ist Weltmeister in Sachen Vereine) ist kein Ersatz für die Sippe. Sicher, die Familie, die Sippe haben heute nicht mehr unbedingt die Aufgabe der physischen Sicherheit. Aber ist eine finanzielle Absicherung der Altersversorgung, Lebensversicherungmodelle und dergleichen wirklich vergleichbar mit der Absicherung die das Sippenleben bietet?

Es geht nicht darum das wie nun sofort angehen Kinder zu zeugen und groß möglichste Sippen schaffen. Obwohl das sicher auch nicht schlecht ist. Nur eben langwieriger. Was man tun kann sind Gemeinschaften bilden ohne diesen Vereinsschmus mit Kassenwart Präsident und was weis ich für Positionen. Wachsende Gemeinschaften. Denn wir müssen wenn wir das wollen selbst erst lernen uns ein zu bringen in eine solche Gemeinschaft. Großfamilien, die den gegebene gesellschaftlichen Vorgaben an Sauberkeit, Indivudualbedürfnissen, Ordnung Eigentum und sonstigem Zusammenleben nicht entsprechen kämpfen selbst um ein Mindestmaß an Toleranz obwohl sie in Wahrheit allerhöchsten Respekt verdienen.

Diese Sippschaften und auch nicht Vereinsmäßig organisierte Seilschaften die auf Vertrauen und Sich einbringen basieren sollten immer den Respekt des Individuum haben. Das vergöttern der Individualität wird die Menschheit ausrotten den der Mensch ist und bleibt ein Herdentier.

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