Die
Anstrengung ein Heide zu sein - Ein Aufruf
Gemeint ist hier speziell die Heiden, die sich dem Asatru oder
besser dem germanischen Heidentum zurechnen. Gemeint sind nicht Esoteriker mit
einem katholisch/heidnischen Neuheidentum der sich am germanischen Glauben der
Ahnen anlehnt, auch nicht neokeltische oder Wicca - interessierte. Sondern
gemeint sind jene die dem germanischen Heidentum anhängen inklusive eines
Glaubens an die Existenz der Götter als sich selbst bewusste Wesenheiten.
Mit Beginn der vorletzten Jahrhundertwende 18/19 bekam durch die
Aufklärung und nationalen Bewusstseins, wenn auch weitergehend sehr kranke
Vorgaben annehmend, eine Hinwendung zu Germanischen Heidentum. Diese wurde dann
von den deutschen Nationalsozialisten und ihrem esoterischem Standpunkt dem
Rassenwahn und Faschismus angepasst und zweckentfremdet.
Nach dem II. Weltkrieg war dann alles, wirklich Alles was
irgendwie auch nur Ansatzweise nach NS riecht ein No Go Runen waren per se
Nazisymbole vom Hakenkreuz gar nicht erst zu reden. Heiden gelten teilweise
noch heute als zumindest Nazi-verdächtig. Die Schuld dran ist sehr genau zu
identifizieren. Zur Hälfte liegt das an einem allgemeinen Unwissen und
Handhabung der damaligen Besatzungsmächte und Bundesdeutscher Verantwortlicher
der Nachkriegsjahrzehnte. Zum anderen an bestimmten Personen und
Personenkreise. Hierbei sei genannt die Artgemeinschaft des ehemaligen
Neonazianwalts. Deren Bedeutung und öffentliche Aktivitäten gleich Null
geworden sind seit ihr Anführer eben jener Rieger vor Jahren starb. Der
Armannenorden, wohl weniger extrem aber der Neonaziszene zumindest in starker
Annäherung zurechenbar. Und eines ungarisch stämmigen Pseudo-adligen mit
diffuser Vergangenheit der sich die Presse zunutze machend wirklich krude
Lehren und Thesen verbreitete und dem in Deutschland langsam erwachenden germanischen Heidentum schweren Schaden
zufügte. In den letzten Jahren wurde es aber zum Glück Aller ruhig um ihn. Seit
dem erfährt das germanische Heidentum auch wesentlich weniger Widerstand in der
allgemeinen Öffentlichkeit.
Beigetragen dazu haben. Der Verein für germanisches Heidentum VfgH, der Eldaring, Die Bücher unter anderem von Thomas Vömel, seine Veranstaltungen rund um die Internetorganisation Heiden für Toleranz, und sein YT- Kanal HeidenTV. Auch die Publikationen diverser anderer Personen, Andreas Mang und Gardenstone, Duke Mayer bis hin zu Autoren heidnisch orientierter Romane trugen wesentlichen Anteil daran, dass das germanische Heidentum insgesamt in der Gesellschaft weitgehend angekommen ist ohne allgegenwärtig sich aus einem Nazisumpf kämpfen zu müssen in den man sie warf.
Beigetragen dazu haben. Der Verein für germanisches Heidentum VfgH, der Eldaring, Die Bücher unter anderem von Thomas Vömel, seine Veranstaltungen rund um die Internetorganisation Heiden für Toleranz, und sein YT- Kanal HeidenTV. Auch die Publikationen diverser anderer Personen, Andreas Mang und Gardenstone, Duke Mayer bis hin zu Autoren heidnisch orientierter Romane trugen wesentlichen Anteil daran, dass das germanische Heidentum insgesamt in der Gesellschaft weitgehend angekommen ist ohne allgegenwärtig sich aus einem Nazisumpf kämpfen zu müssen in den man sie warf.
Wo also liegt denn nun die Anstrengung ein Heide zu sein?
Die Wahrnehmung des Heidentums im Alltag durch die
Öffentlichkeit ist von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig. Zum einen
spielt das regionale, allgemeine
Glaubensverständnis der Menschen eine Rolle, dann die regionale Dichte
aktiver Heiden, und nicht zuletzt deren Auftreten in der Öffentlichkeit
entsprechend dieser Faktoren, da sind sicher noch mehr, aber für hier reichten
diese wenigen Faktoren. In einer streng katholischen Region oder einer evangelikalen
Region wo nur 2-3 Personen sich überhaupt zu einer Art des Heidentum rechnen
ist die Wahrnehmung des Heidentums sicher anders als in einer Großstadt wie
Berlin.
Diese Wahrnehmung wird immer abhängig sein auch von denen die
sich an die Öffentlichkeit trauen. Oder auch nur in ihrem Umfeld sich zum
Heidentum bekennend agieren. Die Medien haben gerade erst angefangen sich mit
dem Heidentum, oder erstmal mit anderen Glaubensströmungen als der Staatskirche
und anverwandte Sekten zu beschäftigen.
Meiner Wahrnehmung entsprechend, sind das hauptsächliche der
Deutschlandfunk und der Spiegel, die immer wieder mal aus heidnischen und über
heidnische Begebenheiten berichten. Zwischen 1995 und 2010 drängte sich
hauptsächlich der oben schon erwähnte
pseudoadlige und selbsternannte Heidenpapst an die Öffentlichkeit und
zeigte so ein Bild des Heidentums welches großen Schaden anrichtete das näher
zu beschreiben genug gemacht wurde. Zu unser aller Glück ist er wieder in der
Versenkung verschwunden. Stattdessen sind etliche andere von der Gesellschaft
ernst genommene Menschen aufgetreten die eben nicht eines Heidenpapstes
zweifelhaften Ruf genießen.
Das Bild hat sich auf nationaler Ebene insoweit gebessert das
eben die Anhänger des Heidentum so ziemlich aus der Ecke esoterischer Spinner
herausgelöst ist. Und auch nicht allgemein mehr in der Naziecke klebt. Auch
wenn beide, Esoteriker und Neonazis, noch immer versuchen bestimmte
Bestandteile des germanischen Heidentums für sich zu beanspruchen. Dennoch muss
von Heidenseite immer noch sehr viel getan werden diese Tendenz, denn mehr ist
es im Moment noch nicht, dieses zu verstärken und ihn in der Gesellschaft
Wurzeln zu geben.
Der einzelne Heide nun sieht sich sein Umfeld an, und passt sich
dem so gut als möglich an. Leider scheuen sich viele auch einfach mal aus der
gesellschaftlich vorgegebene Rolle zu springen und Stellung zu beziehen. Das
hat Auswirkungen die nicht immer positive Folgen haben. Nicht selten verkapselt
der betroffene sein Heidentum und versucht völlig unauffällig zu sein oder
meint, es sei dann hilfreich sich über ein Gesellschafterrechte Gutmenschentum
zu etablieren. Ich weiß sogar von einigen wenigen Fällen wo es bei Heiden so
weit geht das sie ihre Kinder taufen lassen. Etwas was Atheisten oder auch
bestimmte Christengruppen im eigenen Umfeld nicht mal tun. Es geht sicher nicht
darum eines dieser unsäglichen und für mich unerträglichen, T-Shirts zu tragen
mit der Aufschrift Odin statt Jesus. Und durch die eigene Ortschaft rennend zu
brüllen: huhu, seht mal ich bin Heide und wenn ihr gegen mich seid dann bin ich
ein Märtyrer, egal ob ich ein feiner Mensch oder ein Vollpfosten bin. Das ist
christliche Missionarstechnik. Heiden sollten sich das nicht aneignen, denn es
ist erbärmlich.
Doch ziehe ich in Zweifel dass eine totale Abschottung des
eigenen Glaubens vor dem sozialen Umfeld tatsächlich nötig ist um bloß ja keine
Benachteiligung zu erfahren. Zwischen dem rumlaufen mit besagtem Shirt und der
totalen Abschottung liegt ein weites Feld. In diesem ist eine portionierte
Öffnung durchaus möglich und angebracht. Wenn homosexuelle, transsexuelle sich
outen, warum Heiden dann nicht?
Wie das im Einzelnen zu bewerkstelligen ist vermag ich niemanden
zu sagen, zu empfehlen, schon gar nicht vor zu schreiben. Das klärt mit euch Selbst
und denen aus eurem Freundeskreis. Da ich nie und nirgends je Probleme hatte
mich zum germanischen Heidentum zu bekennen und daraus meines Wissens nie
Nachteile erfuhr. Bin ich völlig ungeeignet hier Bewertungen ab zu geben und
will in meinem Text auch nicht so verstanden werden.
Wo ich wirklich Kritik ansetzen möchte ist das fehlende
Interesse sich ein zu bringen. Im weitesten Sinne auch mal ein nur kleines
Opfer zu bringen für die Sache. Was ist die Sache? Das verbreiten des Heidentums?
Mitglieder Gewinnung? Staatliche Anerkennung als Religionsgemeinschaft? Nein,
das ist nicht die Sache. Die Sache ist, die auch zu unterstützen die sich eben
engagieren, die Aktionen, Veranstaltungen, Projekte aller Art hochziehen. Nicht
um Anhänger zu gewinnen sondern zu lehren zu berichten oder einfach nur
Gemeinschaftspflege betreiben. Obwohl selbst nicht Mitglied des VfgH war ich
entsetzt als mir bekannt wurde dass ein großes Jahrestreffen mangels
Beteiligung abgesetzt wurde.
Ich reagiere mit Enttäuschung wenn hunderte ja bis in den
vierstelligen Bereich gehend Zugriffe auf HeidenTV gehen aber nicht ein müder
Euro Unterstützung einläuft. Ich mache jetzt etwas was mir selbst völlig
zuwider ist. Ich scheine bis jetzt der einzige zu sein der HeidenTV mit
jährlich 200,-€ ca. unterstützt. Angemerkt sei ich war bis April diesen Jahren
H4 Empfänger, sparte mir diese 200,-€ wortwörtlich vom Munde ab. Für mich eine
Selbstverständlichkeit. Natürlich sollte man die Filmbeiträge loben und
verbreiten das sind 2 bis 3 Klicks, zur Verlinkung. Doch warum schafft es
niemand auch nur einmalig 10 Euro zu überweisen? Wenn das 30 Personen von den
über 1000 Nutznießern des Kanals HeidenTV sind das mal locker 300 Euro. Der Betreiber
trägt die kompletten Kosten allein. Habt ihr eine Ahnung was das Kosten mit
sich bringt, allein für das Equipment? Zeit die da drinne steckt Schnitt, Ton
und jede Menge Bearbeitung mittels Technologien die alle Geld kosten. Bis dann
die uns allen so toll empfunden Videos veröffentlicht werden.
Angemerkt sei hier ich schreibe hier weder im Auftrag des
Betreibers noch bin ich in irgendeiner Form Nutznießer des HeidenTV als nur ein
Filme Anschauer. Wie alle anderen auch.
Leute unterstützt eure heidnischen Vereine, unterstützt Projekte
zum einen durch Anwesenheit und auch finanziell, es geht hier nicht um Spenden
von einigen hundert Euro, auch 10 Euro selbst nur einmal im Jahr ein Projekt
unterstützt das allein schon schafft Luft für die, die sich hier einbringen. Es
gibt ca. 10.000 Heiden in Deutschland und so wenig Unterstützung finanzieller
persönlichen Einsatzes Besuch von Jahreskreisfesten zusammengenommen das sie
kaum erwähnenswert sind.
2014 waren in Fritzlar wegen der Bonifatius Aktion ca. 200 Leute
zusammen gekommen schon toll aber immer noch zu wenig doch ein Anfang. Aus
vielen Ecken gab man der Hoffnung Ausdruck dass beim nächsten Mal schon 1000
und dann bald viele Tausend sich beteiligen. By the Way - Die, die das am
lautesten propagierten waren beim nächsten Mal 2016 nicht mehr dabei. Die Teilnehmerzahl
war deutlich gesunken. Für mich war es auch ein großes Fremdschämen obwohl ich
den Enthusiasmus zwei Jahre zuvor weit weniger Bedeutung beimaß und so nicht
wirklich Enttäuschung empfand. Ich selbst lud mehrfach in Hannover zu den
Jahreskreisfesten. Es kamen im höchsten Fall mit mir zusammen nicht mehr als
vier Personen. Traurig, traurig der gewählte Ort deckte en gebiet von Hannover
und Randgebiete ab die mit Bahn und Bus nicht mal eine Fahrtzeit von einer
Stunde beinhaltete Uhrzeit und Wetter waren bis auf einmal völlig vertretbar.
Wie soll die Öffentlichkeit das Heidentum wahrnehmen wenn nicht
mal die sogenannten Großstadtheiden es fertig kriegen gemeinsame Jahresfeste zu
gestalten. Wie sollen Projekte wie HeidenTV als YouTube-Kanal der Öffentlichkeit
bekannt werden wenn die Qualität der Beiträge, eventuell wegen der nicht
machbaren Finanzierung, nachlassen oder ganz verschwinden. Vom persönlichen
Erfolgserlebnis des Initiators mal abgesehen das es auch braucht.
Es ist nicht schwer sein Heidentum zu leben und zu unterstützen.
Natürlich gibt es immer Ausnahmen die bestimmte Aktionen einfach utopisch
machen. Ich kann auch nicht 2 -3 Mal im Jahr Veranstaltungen besuchen die 200
km oder gar 600 km entfernt sind. Die Nebenkosten, Übernachtung, Fahrgeld essen
trinken wären dann nicht mehr zu leisten. Dafür versuchte ich hier in Hannover
was zu organisieren. Oder eben unterstütze, in meinen Möglichkeiten, HeidenTV.
Jeder kann ein wenig oder mehr in seinem Umfeld tun. Und ich
meine nicht damit Fälle wo der jeweilige am absoluten Existenzminimum lebt und
am 20. schon überlegt ob die noch verfügbare Kohle für das Essen, bis zum 30.
reicht. Auch nicht die, die durch Behinderung oder sonstige Gebrechen oder
Krankheiten gehindert sind. Veranstaltungen zu besuchen. Nein ich spreche die
an, die eben zu den entsprechenden Leistungen in der Lage sind. Und ich weiß
sehr wohl dass dies nicht wenige sind.
Ebenso rufe ich euch zu zeigt Mut zum Bekenntnis auch wenn ihr
tatsächlich schräg angesehen werdet, die Menschen sind weit toleranter wenn sie
sich nicht bedroht fühlen.
So werden wir, als Heiden ein akzeptierter Teil, ebenso eine
wahrgenommene Ecke der allgemeinen Gesellschaft.
Versteht euer Heidentum nicht als Anstrengung, versteht es als
Geschenk des Lebens.
1 Kommentar:
Lieber Andreas,
wow - da war ich jetzt nach dem lesen Deines Artikels erst mal geplättet. Respekt und Danke für diese Worte, die mir in einigen Zeilen aus dem Herzen sprechen. Und dazu noch mit weit weniger Rechtschreibfehlern als sonst ;-)
Übrigens haben in den vergangenen 2 Wochen tatsächlich 2 Youtube-Zuschauer jeweils 5 € an Heiden-TV gespendet. Leben kann man(n) davon zwar nicht, aber es freut mich trotzdem, dass meine Bitte um freiwillige Spenden am Ende jeder Doku wenigstens ein paar Wenige zu erreichen scheinen und nicht immer ganz umsonst sind.
Was sonst auch niemand erfährt: Vor 2 Wochen ist eine sehr wichtige und noch gar nicht alte Festplatte am meinem PC gecrasht. Darauf u.a. etliche wichtige Filmdaten, die ich schonmal vorab für künftige Heiden-TV-Projekte gesammelt hatte, die ich dummerweise aber in den letzten 6 Monaten nicht mehr gesichert hatte.
Die Rettung der Daten kann nur von einer Spezialfirma vorgenommen werden und die wollen dafür mal eben über 1600 €. Das ist leider auch das Leben. Aber so lernen wir Menschen eben - es muss erst weh tun, damit wir unsere Bequemlichkeit (in dem Fall nicht ständiges Datensichern) ändern.
Ich hoffe, dass Dein Blog noch von ein paar Leuten mehr gelesen wird, die ähnlich empfinden wie wir beide.
Danke Dir und noch eine schöne Woche!
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