Heidentum – was ist das? Oder Des Deutschen Heiligtum, die
Differenzierung von Begrifflichkeiten.
In
letzter Zeit bemerkte ich interessante aber auch sehr seltsame Gespräche über
Heidentum. Die Standpunkte waren von einem unerträglichen Wischiwaschi bis hin
zu beinahe dogmatischen Selbstverständnissen.
In
der Hauptsache sind es drei Standpunkte die vertreten werden.
1 1. Heidnisch
ist alles was nicht zum Christentum zählt oder sich auf das Neue Testament
beruft.
2 2. Heidentum
bezeichnet alle Glaubensmodelle die sich nicht auf den Gott der Bibel
beziehen.
3 3. Heidentum
ist eine spezifische Bezeichnung für sämtliche polytheistische
Glaubensmodelle oder
auch alle Formen der Naturreligionen.
Alle
drei Definitionen haben den Charakter von differenzierter Ausgrenzung der je
nach Standpunkt einen negierenden Beigeschmack enthält.
Der
Einfachheit halber, um unsäglichen langweiligen Diskussionen aus dem Weg zu
gehen, um tatsächliche Themen zu diskutieren wird der Begriff Heidentum auch
von denen die als Anhänger des Heidentums gelten längst akzeptiert.
Warum
wird er dann noch intern und extern so oft diskutiert?
Das eben
liegt wohl an des Deutschen Definitionswut!
Ich
selbst erwische mich nicht selten dabei, dass ich mich frage: dieser Glaube
gehört aber nicht zu *uns* Heiden.
Ich
habe kein Problem mit dem etwas anderen Glauben dieser Menschen (Wicca als Beispiel
genannt) aber gehören die zum Heidentum? Oder doch mehr zum Esoquark?
Ich
bin in einer Gruppe die nennt sich - Heiden vereinigt euch – Dort gibt es
einige da kann ich sagen, die verwirren mich. Ihre Definitionen, ihres Glaubens
kann ich so gar nicht nachvollziehen. Manches Mal wird dann meine
Toleranzfähigkeit an ihre Grenzen geführt. Und ich bin sicher dass auch andere damit
manches Mal Probleme haben.
Heidentum
hat eben auch viele persönliche Definitionen. Hinzu kommt das ich bestimmte
Glaubensmodelle einfach (vor mir selbst) die Zugehörigkeit zum Heidentum schlicht
weg verweigere (extremes Beispiel: Jene die an das fliegende Spaghettimonster
glauben) Auch hier bin ich überzeugt, dass anderen das ebenso geht.
Meine
Definition von Heidentum ist: -
Heidnischer
Glaube umfasst einen Glaube an ein Polytheistisches Glaubensmodell die sich auf
einen über viele Generationen und Jahrhunderte lang gewachsenen allumfassenden
Glauben und Überzeugungen bezieht.
Der nordische
Glaube, die Götterwelt der Griechen, der Ägypter, den div. Glauben des amerikanischen
Doppelkontinents, der Aborigines, oder den diversen Nahost,- oder
Ostasiatischen Religion die oft unter den Begriff schamanische Glaubenswelten zusammengefasst
werden.
Zusammenführungen
und vereinheitlichte Glaubenswelten aber lehne ich zum Heidentum gehörig ab.
Beispiel die angewandte Esoterik in Deutschland. Oder die meines Erachtens
pseudobuddhistische in Europa verbreitete Alles wird gut – Wertevorstellung.
Ich
sehe allerdings die Grenzen zum Heidentum als sehr fließend an. Und nur für
jeden, für sich selbst festlegbar.
So
sehe ich Wiccas in ihren Coven und Ritualen durchaus dem Heidentum zu zurechnen,
aber ich sehe sie auch der Esoterik gleichermaßen verwandt. Hier ist eine Grenzziehung
tatsächlich allein abhängig von jeder einzelnen Person.
Bei
Esoterikern die dem Wesen des Wicca Glaubens zugeneigt sind, ist aber die
Grenze wieder ganz klar für mich.
Letztendlich
ist, was Heidentum definiert. Immer eine persönliche Definition. Völlig
unabhängig von dem was Lexika oder Wikipedia vorgeben zu meinen. Mit dem Begriff
an sich verbinde ich weder Negatives noch genau Spezifisches. Mir dient er
allein zur Vereinfachung einer Gesamtdarstellung.
Ich
gehöre dem Heidentum an - oder besser – Ich glaube an die Existenz sich
selbstbewusster Wesenheiten die ich Götter nenne und fühle mich all jenen
verbunden deren Glaube dieselben Götter anrufen (hier könnte der Begriff
Altheidentum und Neuheidentum einfließen aber das ist ein anderes Thema). Ich
mache da keinen Unterschied in Bezug auf das Heidentum.
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