Hunde wollt ihr ewig leben? Oder besser: Ewiges Leben –
wirklich so erstrebenswert?
Der Gedanke, die Möglichkeit, ja die Hoffnung eines ewigen
Lebens ist tatsächlich so alt wie es denkende, wie es spirituell denkende
Menschen gibt, mindestens aber so alt, wie es Totenkulte (Grabbeigaben) gibt.
Woher diese Sehnsucht kommt nach einem ewigen Leben vermag niemand mit
Bestimmtheit zu sagen. Wir können ein wenig Schlussfolgern aus uns selbst und
den Lebensumständen der jeweiligen Zeit und Gesellschaft. Ich bin auch ziemlich
sicher das die Art der Vorstellung wie dieses ewige Leben aussieht durch den Wandel
von Geschichte, Religion und Lebensumstände bis heute variiert.
Die ältesten Nachweise eines Glaubens an ein Leben nach dem
irdischen Tod finden wir wohl höchstwahrscheinlich bei den allerersten
Grabbeigaben aus der Steinzeit. Wie dieser Glaube konkret aussah wissen wir
natürlich nicht. Die Vorstellungen eines solchen Lebens nach dem Tod ist selbst
in den absolutistischen Religionen wie das Christentum nicht ausformuliert
sondern verweilt in vagen Grundsatzaussagen, die zu deuten und zu spezifizieren
letztendlich jedem selbst überlassen ist.
Damals, schon als die meisten Menschen noch nomadisierend den
Weidegründen der Tiere folgten. Und überwiegen in Höhlen oder bestenfalls eine
Art Tipi lebten fing es wohl an, an ein mögliches Leben nach dem Tod zu glauben.
Anhand von Grabbeigaben, Steinbeile, Schmuck, Werkzeuge, Körbe und Schüsseln,
oder auch Getreidekörner. Denn was sollten die Toten damit anfangen wenn sie
tot blieben?
Vermutlich waren diese ersten Vorstellungen von einem Leben
nach dem Tod sehr materiell bezogen. Immer genug zu essen, keine gefährlich
werdenden Tiere, leicht jagdbare Beute und andauernde Gesundheit. Der Begriff
Ewigkeit war wahrscheinlich noch nicht so das zentrale Thema.
Jahresbeobachtungen,
Erfahrungen des täglichen Lebens bildeten dann Jahreskreisfeste, dazu kamen die
Mythen und diese wirkten sich nicht nur auf eine allgemeine Religionsbildung
aus.
Sondern
es bildete sich eine unterschiedlich komplexe Jenseitsvorstellung.
Heute
sind diese in die jeweiligen Religionen und Philosophien Involviert und meist
an diese gebunden. Oft auch dogmatisch festgelegt. Was wieder die
Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit eher abträglich ist.
Wobei
ich jedwede religiöse philosophische politische Dogmatik zumindest kritisch
gegenüber stehe, selbst meinen eigenen, sowenig ich auch derer habe. Nebenher
bemerkt. Wenn man selbst keinem Dogma folgt in einer bestimmten Frage bedeutet
das nicht das jede noch so irrationale unlogische daher geträumte These richtig
sein muss. Ich glaube nicht an Jesus, als Gottes Sohn und Retter der
Menschheit, aber das er ein Außerirdischer Raumfahrer gewesen sein soll oder
ein Reisender durch Zeit und Raum halte ich auch für blanken Unsinn.
Erste komplexe
Aufzeichnungen über ein Leben nach dem Tod stammen wohl aus dem alten Ägypten
der Pharaonen die schon vor mehreren Jahrtausenden diferenzierte Vorstellungen davon
hatten wie ein solches Nachleben aussieht. Für mich nicht nachvollziehbar
dennoch einprägt seit einer langen, langen Zeit der Menschengeschichte.
In
der christlichen, wie in der muslimischen Religion sogar ein Grundpfeiler der
Glaubenswelt.
Nur
wer ein diesseitiges Leben, nach den Dogmen der jeweils absolutistischen Religionen
führte, kommt in den Genuss des ewigen Lebens voller Glückseligkeit. Alle andern
müssen auf ewig in der Hölle braten.
In
den nicht-absolutistischen Religionen nimmt das Thema keine Grundlagen
bestimmenden Platz ein sondern ist eher ein beeinflussbares Ereignis.
Beispiel
Nordamerika, mittlerer Westen weites Land zwischen dem heutigen Chicago und
Texanischen Land, zwischen den Sioux Pony und Cheyenne bis zu den Apachen und
anderen Stämmen Nordamerikas, bevor die Weißen das Land eroberten. Dort
bedeutete ewiges Leben der vollkommene Einklang mit der Natur, der Umwelt,
immer genug Nahrung, Wärme und andauernder ungebrochener Friede. Mit allen
Ahnen und Nachfahren die da noch kommen werden. Meiner Vermutung nach eine der
ursprünglichsten, ältesten und Pankontinentalen Vorstellungen des Lebens nach dem Tod.
Bei
den Germanen, im germanischen Glauben der Wikinger, Saxone, Friesen und diverse
anderer Germanischen Volksstämmen war das schon wesentlich komplexer. Gab es
doch verschiedene Möglichkeiten oder besser Orte wo sich die Toten befinden konnten.
Die
drei bekanntesten Orte sind Hel, Wahalla und Folkwang. Nach Hel, zu Hel (nicht
gleichbedeutend mit Hölle) kommt so ziemlich jeder unabhängig ob König
Kriegsherr Handwerker Bauer, Freier oder unfreier. Alle müssen nach Hel. Nach
Wallhall aber kommen jene die von Odins Walküren als verdiente Helden der
Schlacht ausgesucht worden. Dort leben sie weiter kämpfen und feiernd und jeden
Morgen frische und gesund erwachend sich vorbereitend auf Ragnarök. Das dann
wieder eine andere Geschichte ist. Vor der Auswahl der Walküren konnte sich
aber Freya die ihren auswählen, nach Folkwang zu eben dieser Göttin.
Alle
anderen mussten nach Hel und dort entschied sie ihr Leben die ewig feig und
böse lebten (Gut und Böse hatte eine gänzlich andere Wertung bei den Germanen
als bei uns heute) deren Aufenthalt war einsam kalt darbte an Allem außer an
Krankheit und Elend. Die aber die zumindest bemüht waren ehrenwert zu leben
ihre Aufgaben zu leisten innerhalb der Sippe die sitzen an der hellen Seite von
Hels Tafel wo alles Gute zur Genüge auf getafelt ist und keinerlei Not. Deren
Seele aber, welche die Sippe in Schande brachten, die nach germanischen
Verständnis Not und Elend verkörperten gegen die Sippe. Deren Seelen wurden
sogar von Nidhöggr und Gram gefressen bevor sie denn Hel erreichen konnten. Die
Kenntnis verschiedener Mythen aus der germanischen Mythologie vermögen diesen
Spezifikationen ein tieferes Verständnis zu entlocken.
Ewiges
Leben, das geprägt ist nach den Vorstellungen christlicher Lehre der Bibel und
dem wandelbaren katholischen Auslegungen. Für mich eine kaum zu übertreffende
Gruseligkeit.
Ewig
– gleichbedeutend mit kompletter Abwesenheit der Zeit, was schon mal nicht
möglich ist das es einen Anfang hat. Aber gut, sagen wir ich bin 2038 im Alter
von 80 Jahren verstorben, hab die neutestamentarischen Domen erfüllt. Beim
sogenannten Jüngsten Gericht wurde ich in jenem Buch des Lebens gefunden und
hab das ewige Leben erhalten. Ich bin mir der Gegenwart meines Gottes bewusst
und jauchze und frohlocke mal laut singend mal in mich hinein horchend aber
immer frohlockend. Das mach ich so in meiner zeitlosen Dimension für 20.000
Jahre. Zeitgleich erfreue ich mich der Wunder der neuen Erde und sehe mir den
ganzen Planeten, die neue Erde an. Dann die nächsten 50.000 Jahre frohlocke ich
weiter und studiere 1 – 2 Teilbereiche der Botanik in den nächsten 300.000
Jahren hab ich faktisch das wissen von 20 verschiedenen Dr.-Titeln gesammelt.
Zwischendurch immer hosianna und Jesus meine erfüllte Zuversicht gesungen.
Seit
meiner Umwandlung und beginn des ewigen Lebens vor 785.000 Jahren weiß ich nun
alles über diese neue göttliche Erde und eventuellen Sonnensystem. Einer meiner
Mitbrüder so alt wie ich hat die Geisteswissenschaften studiert. Sokrates und
Platon Kant bis Donald Duck sind ihm genauso geläufig wie aller alten Welt
Weisheit. Dann haben wir uns unter immer wiederkehrenden Jauchzen und
Frohlocken. 205.000 Jahre ausgetauscht. Und jetzt fast 1 Million Jahre später
wird mir langweilig.
Ich
habe ja von Gott einen neuen Körper bekommen der wohl perfekt sein dürfte, ohne
Fehler der nie altert nie erkrankt. Bin ich aber perfekt entwickle ich mich
nicht weiter. Logisch oder? Und da ich ja ohne Zeit lebe waren die letzten
900.000 Jahre plus X genauso wie 1 Stunde. Was also mache ich nach einer Stunde
ewigen Lebens mit meinem Wissen? Ach ja, Jauchzen und frohlocken
Ewiges
Leben nach biblischen Vorstellungen? Für mich? Nee danke muss ich nicht haben.
In
der heidnisch/germanischen Glaubenswelt sieht das nach meinen Forschungen
gänzlich anders aus. So wie ich dieses Glaubenssystem verstanden habe gibt es
zwar verschiedene Orte des Lebens nach dem Tod die sich unterschiedlich
angenehm gestalten. Aber alle enden zu Ragnarök mit dem 2. Tod. Einem
endgültigen. Für Menschen seien sich noch vor oder nach ihrem 1. Tod, Götter
und alle Wesen bis auch die in den Mythen benannten Ausnahmen.
Persönlich
glaube ich, dass die Essenz allen Lebens der Baustein ist der neuen Erde.
Zum
einen wird hier die These bedient das nichts verloren geht sondern im Wandel
ist und das es eben das ewige Leben für nichts und niemand gibt auch nicht
für Götter. Alle sind ihrem Schicksal unterworfen und den Gesetzen der Natur.
Zum
2. der ebenso kompatiblen These das nichts außerhalb der Natur zu existieren
vermag. Übernatürliches gibt es nicht. Nur weil wir Funktionen, Abläufe,
Ereignisse, Existenzformen nicht verstehen und sie, Die Götter, Mittel haben
die uns unbekannt sind, stehen sie noch lange nicht über der Natur.
Selbstverständlich umfasst das auch die Ablehnung eines all sehenden, all
hörenden allwissenden all seienden Gottes innerhalb und außerhalb allem was ist
und nicht ist.
Eine
Zelle ist abhängig von seinem tragenden Körper und der Interaktion mit den
anderen Zellen. Ein Körper ist abhängig von seinem Umfeld und der Interaktion
mit anderen Körpern und Aggregatzuständen. Die Natur ist abhängig von seinen
eignen Gesetzen dieses Planeten, dieser Planet ist abhängig von den Gesetzen
unseres Sonnensystems, das Sonnensystem... unsere Galaxie... usw.
Letztendlich
gibt es nur eine Konstante, nichts ist ewig als die Veränderung. Das wäre dann
wohl das einzig reale Dogma. Das ich gerne fallen lasse wenn mir jemand
irgendetwas nach zu weisen vermag das eben sich niemals verändert.
Ein
Baustein aber zu sein, der Essenz der neuen Welt, das finde ich aber durchaus
erstrebenswert.
2 Kommentare:
das ewige Leben bei Gott ist nach dem Glauben der Christen niemals zu Ende. Das heißt nicht, dass es 1.000.000.000.000 Jahre dauert. Man kann die Ewigkeit nicht in Jahren messen. Dort wo Gott ist, gibt es keine Zeit mehr. Das ist unvorstellbar.
und doch vergeht Zeit, denn das angeblich ewige Leben nahm ja mit der Auferstehung einen Beginn und der Beginn liegt in der Vergangenheit ergo vergeht Zeit, Es mag sein, dass Zeit nicht empfunden wird und doch vergeht sie. Ergo ist meine Argumentation korrekt. Sicher kann sich der Mensch sich die Ewigkeit nicht vorstellen. Nur warum strebt er dann danach? unlogisch, weil ein buch das erzählt?
Ich bin dankbar nicht ewig zu leben und auch kein verlangen danach mit oder ohne Zeitempfinden
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